Gesundheitsleistungen – Wenn Ärzte an IgeL verdienen
Die Bundesregierung will höhere Krankenkassenbeiträge für gesetzlich Versicherte durchsetzen.
Dabei werden Kassenpatienten immer häufiger beim Arztbesuch zusätzlich zur Kasse gebeten. Eigentlich waren die Individuellen Gesundheitsleistungen, kurz IgeL, als freiwillige Zusatzleistungen für Patienten gedacht.
In der Praxis verdienen heute jedoch viele Ärzte an den Individuellen Gesundheitsleistungen, manchmal sogar mit unlauteren Methoden.
Eine er häufigsten IGeL-Leistungen ist die Glaukom-Untersuchung bei den Augenärzten zur Früherkennung von Grünen Star. Die Kosten betragen 20 und 40 Euro.
Oder die Eierstockuntersuchung per Ultraschall. Sie kostet zwischen 9 und 21 Euro. Auch die professionelle Zahnreinigung zur Vermeidung von Parodontose muss extra bezahlt werden. Kosten zwischen 45 und 250 Euro.
Einen Anhaltspunkt, welche IGeL-Leistungen sinnvoll sind, bietet der IGeL-Monitor im Internet. Im Auftrag der Kassen bewertet der Medizinische Dienst die Angebote der Ärzte.
Die Lichttherapie z.B. bei Winterdepression hilft den Betroffenen und wird daher als positiv bewertet. Oder auch die Reiseschutzimpfung und das Hautscreening.
Etwa 20.000 Menschen sterben jährlich an Schwarzem Hautkrebs. Die Kassen zahlen daher alle 2 jahre daher ein Hautscreening. Zur Früherkennung gehört allerdings nur der Blick mit bloßem Auge auf die Haut, nicht aber die Kontrolle mit dem Auflichtmikroskope. Im Schnitt verlangt der Arzt dafür 16 Euro.
Vor- und und Nachteile von IGeL-Leistungen müssen vom Arzt dem Patienten genau erklärt werden. Wenn der Arzt einen konkreten Krankheitsverdacht hat, muss die Kasse die zusätzliche Leistung auch zahlen.
Eine zusätzliche Leistung ist nie dringend, man sollte sich nicht drängen lassen und nichts unterschreiben.
Unser Tipp:
Informieren sie sich, bevor Sie zahlen, bei der Krankenkasse, im IGeL-Monitor im Internet oder bei der unabhängigen Patientenberatung.