Onlinekunden: Gelockt, gelinkt und abgezockt

Die Angebote sind zu schön, um wahr zu sein: Laptops für knapp 200 Euro, Designerjeans für unter 100 Euro und hochwertige Digitalkameras für weniger als 50 Euro. Wenn man im Internet nach Elektronikgeräten oder Designerware zu Schnäppchenpreisen sucht, landet man schnell auf seriös aussehenden Seiten. Die Preise sind so gestaltet, dass viele Nutzer – ohne nachzudenken – auf „Jetzt Kaufen“ klicken.
Doch so ein übereilter Klick kann teuer werden, wie auch Frau S. erfahren musste.
An wen wird das Geld überwiesen? Rentner Dietmar E. aus Münster sagt, er habe nicht geahnt, worauf er sich einließ, als er auf eine Stellenanzeige reagiert habe. 600 Euro Nebenverdienst seien ihm angeboten worden, wenn er ein Konto eröffne und die Zugangsdaten weiterleite. Gewundert habe er sich nicht. Die Anzeige und die E-Mail-Kommunikation mit einem Herrn namens Mario Razzoli erschienen ihm seriös.
Die Spur zu Mario Razzoli, also dem Vermittler des vermeintlichen Nebenjobs, führt schnell ins Leere. Der Name ist nach Auskunft der Ermittler nur ein Deckname. Die Kommunikation mit den Interessenten fand nur per E-Mail statt.
Fast im Wochenrhythmus stellen Betrüger neue Seiten ins Netz. Die Postanschrift im Impressum ist meist nur eine Scheinadresse. Entweder sitzen dort andere Firmen, oder es gibt die Adressen gar nicht.