Musikbranche: Das skrupellose Haifischbecken Teil II
Wir berichteten vor rund 3 Wochen über Musikmanager , welche Nachwuchskünstler anscheinend nur ausnehmen wollen. Dazu hat sich nun einiges Neues ergeben. Die Lage spitzt sich zu, von Seiten der spanischen Firma “Lupina Wolf “ “LW Artist Consulting” & GSIMusic” wird nun mit “Star” Anwälten gedroht und es werden Versuche gestartet, den Künstler und Berichterstatter einzuschüchtern.
Uns erreichte dann promt einen Tag nach Veröffentlichung unseres ersten Berichts folgende Email:
Sehr geehrter Herr,
bezüglich des Berichtes auf www.konsumer.info/?tag=who-is-the-guy muss ich Ihnen mitteilen, dass dort unautorisiert mein Name genannt wird, welches meine Persönlichkeitsrechte verletzt, zum Anderen werden durch Herrn S. Behauptungen aufgestellt, deren Beweis er nicht antreten kann, bzw. sich die Angelegenheit in einem schwebende Verfahren befindet.Eine von Herrn S. gestellte Anfrage an die GEMA hat heute bereits ergeben, dass die Rechte am Musikwerk „Who ist he Guy“ beim Musikverlag der GSIMUSIC PUBLISHING liegen. Auch war ich nie Managerin von Maybel, sondern bin immer noch ihre Beraterin.
Aus redaktioneller Sicht haben Sie Ihre redaktionelle Sorgfaltspflicht erheblich verletzt zu der Sie als Redakteur verpflichtet sind.
Gegen Herrn S. wurde bereits über meine Anwälte Strafantrag gestellt.Bevor ich die Sache gegen Sie zur Abmahnung bringe, möchte ich Ihnen Gelegenheit geben, den Artikel umgehend, spätestens aber bis heute Nacht 24:00 Uhr zu löschen. Sollten Sie meiner Bitte nicht entsprechen, übergebe ich die Angelegenheit meiner Anwaltskanzlei Höcker in Köln und werde darüber hinaus Schadensersatzforderungen gegen Sie einleiten.
Die Seite wurde gescannt und bereits meinen Anwälten und den zuständigen Behörden übermittelt.
Ich bitte mich von der Löschung via Email umgehend zu informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Lupina Wolf
“Allerwerteste Frau H. uns wurden umfangreiche Dokumente und Akten zugespielt, die sehr wohl die Behauptungen unserer Redaktion untermauern.”
Hinter den Firmen “Lupina Wolf “LW Artist Consulting” & GSIMusic (GSIMUSIC Label Group, GSIMUSIC Musikverlag, GSIMUSIC Publishing)” stecken die Musikproduzenten Erwin und Bianca H. aus Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.
Erwin und Bianca bezogen 2008 in Benferri an der Costa Blanca in Spanien eine Traumvilla, und versuchen anscheinend von dort aus abzukassieren.
Auf Musiker-Börsen wie Popdanceradio, Music Two Deals oder Musik-anzeigen.net werden Anzeigen geschaltet. Da sucht zum Beispiel die Firma “Park11studio” aus Alicante Sängerinnen für ein neues Internationales Girl Group Project und Solokünstler für Musikproduktionen. Am Ende winke eine Plattenvertrag. Man gehöre zu den Top20 in Europa und USA, verspricht der Lockruf-Text.
In E-Mails behauptet dann gar eine Lupina Wolf von einer “LW Artist Consulting” aus Alicante:
“Ich bin an der Spitze der Musikindustrie”.
Das Park11 Studio ist das Studio, in dem Erwin an den Reglern steht. Und hinter Lupina Wolf verbirgt sich in seine Frau Bianca. Die Werbe-Masche scheint aber viele junge Talente anzulocken. Schon im Frühjahr 2009 mailte Erwin seinem Ex-Tontechniker aus Bielefeld:
“Wir konnten tolle neue Künstler unter Vertrag nehmen, und wir produzieren eine tolle neue Girl Group mit 4 Mädchen, eine Boy Group mit 5 Jungs, 4 Einzelkünstler International Pop + Rock, eine Musicalsängerin aus Österreich und 3 neue Schlagersängerinnen und Schlagersänger. Jeden Tag bekommen wir über 10 neue Bewerbungen rein, und es läuft alles bestens.”.
Soweit der schöne Schein, wie er von Erwin H. beschrieben wird. Doch die GSiMusik hat seit 2005 eine Spur von Tränen und Nervenzusammenbrüchen bei den Sängerinnen hinterlassen, die den Versprechungen von Erwin und Bianca geglaubt hatten und ihre Unterschrift unter Verträge setzte, die sie praktisch zu rechtlosen Marionetten machten. Einerseits mussten die Künstlerinnen laut Vertrag den Produzenten kostenlos zur Verfügung stehen. Anderseits stellte das Produzententeam dicke Rechnungen aus: Eine Tonstudiostunde kostet 70 Euro, das Mastering 1.200 Euro, 3.000 Maxi-CDs herzustellen kosten 4.000 Euro. Bei Unverkäuflichkeit der Maxis verlangte das Studio schon mal rund 8.0000 Euro für entgangene Gewinne.
Mit dem neuen Domizil in Alicante hat sich der Arbeitsstil von Bianca und Erwin kaum verändert. Das bekam schmerzlich auch die als DSDS-Teufel (siebte Staffel) bekannt gewordene Bernauer Sängerin Maybel (21) zu spüren. Sie war im November 2010 auf eine Anzeige von Bianca und Erwin hin mit ihrer Mutter Heidi nach Spanien geflogen und unterschrieb einen Musikverlegervertrag mit einer Lupina Wolf und einer Firma GSiMusic Publishing House, ohne zu wissen, dass es diese Firma schon am 11. Mai 2010 im englischen Handelsregister von Amts wegen gelöscht worden war.
Maybel brachte sogar einen selbstverfassten Song “Who is the Guy” mit. Wie sich heute herausstellt, hat er das Zeug zu einem Hit. Aber Lupina Wolf alias Bianca H. stellte drei nichtssagende und gleichlautende Meldungen in kostenlose Presseportale ein, die so gut wie gar nicht in den Kulturredaktionen landen. Maybel sollte in der U-Bahn, in Einkkaufszentren, Straßenbahnen, in Hotels und Kneipen als Straßenmusikantin.
Maybel:
Doch das war gar nicht das Schlimmste, trotz meines Bekanntheitsgrades als Maybel sollte ich plötzlich zu einer erfundenen kanadisch-französischen Sängerin namens YLords werden. Da merkte ich, dass sie gar nicht an meinem Erfolg interessiert sind. Ich kündigte den Vertrag und sang als Maybel meinen Song Who is the Guy weiter. Und hatte Erfolg. Ich sang open air vor dem Brandenburger Tor, wurde nach Frankfurt/Oder und Dresden eingeladen. Ich wechselte das Management.
Seitdem wird Maybel von Lupina Wolf alias Bianca H. mit einer Stalkingkampagne überzogen. Als spanische Firmen Lupina Wolf “LW Artist Consulting” & GSIMusic (GSIMUSIC Label Group, GSIMUSIC Musikverlag, GSIMUSIC Publishing) melden sich die beiden Firmen aufgrund von Veranstaltungshinweisen, die auf der Webseite www.maybel.de im Internet öffentlich einsehbar sind, bei den dort genannten Veranstaltern und fordern völlig unberechtigt Gagen, Gagenoffenlegungen oder GEMA-Lizenzgebühren. Bei Nichtbefolgung wird den Veranstaltern straf- und zivilrechtliche Verfolgung angedroht.
Einige Veranstalter wurden dadurch so verunsichert, dass bei weiteren geplanten Veranstaltungen, Unklarheiten wegen dieser Behauptungen, ausgeräumt werden mussten. Anschließend meldeten sich die spanischen Firmen bei Maybel Music und forderten Geld.
Man sei “oben in der Musikindustrie” und sitze am längeren Hebel. Von jedem Auftritt fordert Bianca H. 20 Prozent Gage im I. Quartal 2011 waren das 440 Euro. Bianca droht mit Inkasso und klebt an der Künstlerin wie Teer.
Maybel gehört zu den wenigen Künstlerinnen, die sich nicht einschüchtern und psychisch unter Druck setzen lassen. Viel andere jedoch hatten und haben gegen die Masche des Produzententeams aus Alicante keine Chance.
Quelle z.T. GoMoPa