Aldi- Die Mutter aller Discounter
Leider lief die Dokumentation „Aldi – Mutter aller Discounter” vom NDR zu nachtschlafener Zeit, so dass sie sicherlich kaum jemand gesehen und damit auch niemanden aufgeschreckt haben dürfte.
Rasmus Gerlachs Film will die Schattenseiten des Handelsriesen Aldi beleuchten. Und es nimmt den unvoreingenommenen Betrachter nicht Wunder, dass es diese gibt. Warum soll es bei Aldi, dem Urmodel aller Discounter in Deutschland wenn nicht sogar in Europa, in vielen Dingen anders zugehen als zum Beispiel beim Erzkonkurrenten Lidl oder bei der Drogeriemarktkette Schlecker, von denen hinlänglich bekannt ist, dass sie sich nicht gerade durch einen tadellosen Umgang mit ihren Mitarbeitern ausgezeichnet haben, sondern eher die Rechte ihrer Angestellten verletzten (z. B. Repressionen am Arbeitsplatz, gesetzeswidrige Videobespitzelung)?
Und dennoch ist bei Aldi einiges anders. Der Discounter schottet sich hermetisch ab und macht so seinen Handel (wenn man von Werbeaktionen absieht), wie Gerlach gegen Ende seiner Dokumentation resümierend bilanziert, zu „einem verschwiegenen Gewerbe“. Er geizt nicht nur mit Preisen, der Präsentation der Waren, sondern auch mit Informationen jeglicher Art.
„Aldi – Mutter aller Discounter“, D 2009, 83 Min., Digibeta, Buch und Regie: Rasmus Gerlach, Kamera: Rasmus Gerlach und Oleg Welk, Schnitt: Betina Vogelsang, Produktion: Bernd Michael Fincke, Moonlightmovies für den NDR.