Krumme Geschäfte zwielichtiger Ärzte
Was als kriminelle Tat eines Arztes begann, entpuppt sich nun als Skandal von bislang ungeahnter Dimension.
Der Trick:
Durch manipulierte Krankenwerte soll ein Russe eine Spenderleber erhalten haben, obwohl er eigentlich überhaupt kein Organ hätte erhalten dürfen, weil er Alkoholiker gewesen sein soll.
Hauptbeschuldigter in dem Organskandal ist der Cheftransplanteur der Göttinger Universitätsklinik.
In allen Fällen wurden die Krankheitsdaten von Patienten manipuliert und zwar der sogenannte Meld-Score (“Model for Endstage Liver Disease”).
Dadurch wurden die Betroffenen auf dem Papier gebrechlicher, als sie es in Wirklichkeit waren. So überholten sie andere Patienten auf der Warteliste für eine Spenderleber, obwohl diese viel dringender auf das Organ angewiesen waren.
Die These vom Einzeltäter wird von Experten angezweifelt. Die Häufung von Dringlichkeitsfällen war zu auffällig. Auch wenn es keine direkten Mittäter gegeben haben sollte, hat der Betrug nur in einer Atmosphäre des Wegschauens und Nichtwissenwollens funktionieren können.
Ob Bestechungsgeld geflossen ist, wird von der Staatsanwaltschaft untersucht.
Quelle: Stern.de