Sumangali: Die schlimmste Form der Kinderarbeit
Nach Billiglohn und Kinderarbeit berichtete MONITOR im Juni 2012 über ein besonders perfides System der Ausbeutung in Indien:
Sumangali, laut Terre des Hommes eine der schlimmsten Formen der Kinderarbeit. Für drei Jahre oder mehr werden junge Mädchen an Textilfabriken in Südindien verkauft.
Am Ende winkt eine Prämie von wenigen hundert Euro, die für eine Verheiratung unerlässliche Aussteuer – wenn die Mädchen mehrere Jahre unter Sklavenbedingungen durchhalten. Fast 1.000 Selbstmordversuche werden hier gezählt.
Wie nun aus einer kleinen Anfrage der Grünen im Bundestag hervorgeht, ist der Bundesregierung das Problem zwar bewusst, man sieht aber keinen Handlungsbedarf.
Auf die Anfrage heißt es:
“Importverbote können zuständigkeitshalber nur von der EU verhängt werden.”
Außerdem könne man auch auf dieser Ebene nichts tun, da diese
“aufgrund der Verletzung von Sozialstandards nicht Regelungsgegenstand der Welthandelsoranisation (WTO)”
seien.
Weiterhin lehnt die Bundesregierung eine von den Grünen geforderte Offenlegungspflicht ab, bei der Unternehmen über die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards Rechenschaft ablegen müssten.
Sehen Sie sich den Filmbeitrag “Verdammt hoher Preis – Billigmode und die Selbstmordrate bei indischen Arbeiterinnen” an.