Projekt „Cuisinet“ – Zukunftsfähige Schulverpflegung

Auf einer Auftaktveranstaltung wurde gestern in Hannover das landesweite Projekt „Cuisinet – Zukunftsfähige Schulverpflegung“ vorgestellt.
Die gemeinsame Initiative der Techniker Krankenkasse, des Niedersächsischen Kultusministeriums und des Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unterstützt dabei allgemeinbildende Schulen, ihre Verpflegungssituation zu verbessern, schuleigene Ernährungsprojekte zu verwirklichen und ihre Angebote in der Gemeinschaftsverpflegung bedarfsgerecht und attraktiv zu gestalten.
„Gesundes Essen und Trinken bilden für Kinder und Jugendliche wichtige Grundlagen, um motiviert und leistungsbereit am schulischen Alltag teilnehmen zu können“, sagte Frauke Heiligenstadt, die niedersächsische Kultusministerin, während der heutigen Auftaktveranstaltung.
„Das tägliche Verpflegungsangebot ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil schulischen Lebens geworden. Das Projekt Cuisinet bietet die Chance, pädagogische Konzepte und Ernährungsbildung mit dem Speisen- und Getränkeangebot zu verknüpfen.“
Immer mehr Kinder in Deutschland leiden an ernährungsbedingten Krankheiten. Sie reichen von chronischem Übergewicht über Bluthochdruck bis hin zu Diabetes. Diese Kinder sind weniger motiviert, depressiver, meiden körperliche Aktivitäten und haben Probleme, sich zu integrieren.
Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der TK scheitert eine gesündere Ernährung dabei häufig auch am mangelnden Wissen über gesunde Ernährung. Jeder vierte Norddeutsche gab bei der Umfrage an, hier Defizite zu haben. „Prävention wird in unserer Zeit immer wichtiger. Je früher wir es schaffen, den jungen Leuten das Wissen über eine gesunde Lebensführung zu vermitteln, desto mehr profitiert später nicht nur der Einzelne, sondern die ganze Gesellschaft.
Die Schule ist für uns der ideale Ort, den Kindern gesundes Essen näher zu bringen und auch daran Spaß zu haben“, so Dr. Sabine Voermans, Leiterin der TK-Landesvertretung Niedersachsen.
„Ausgewogene und leckere Verpflegung anzubieten, die auch noch gut angenommen wird, ist eine große Herausforderung für Schulen“, erklärt Jeanette Fischer, Projektleiterin von Cuisinet.
Cuisinet will Gesundheitsförderung und sinnvolle Schulverpflegung zusammenführen. Dabei werden die Schulen individuell durch das Projektteam beraten und z. B. ausgewogene Angebote für Kiosk und Mittagessen zusammengestellt, gemütliche Sitzplätze zum Essen und ausreichend lange Essenszeiten geschaffen.
Gemeinsam mit der Schule wird die Einbindung eines Ernährungskonzeptes ins Schulprogramm und von Ernährungsthemen ins schuleigene Curriculum entwickelt. „So können Kinder und Jugendliche im Unterricht Erlerntes im Lebensumfeld Schule unmittelbar umsetzen“, erklärte Fischer.
Das Projekt wurde seit 2007 im Raum Lüneburg an 13 Schulen erfolgreich erprobt. „Wir haben uns sehr gefreut, dass unser in 2007 in Zusammenarbeit mit der Landeschulbehörde Lüneburg und der TK entwickeltes Modellvorhaben durch das finanzielle Engagement der TK nun in eine landesweite Umsetzungsphase starten kann.
Wir möchten, dass schon Kinder anschaulich lernen und erfahren, wie eine nachhaltige Ernährung aussehen und auch sehr gut schmecken kann“, betonte Dr. Dorothee Meyer-Mansour vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Bei der Auftaktveranstaltung haben rund 13 Aussteller über ihre Angebote und bewährte Projekte an Schulen informiert.
Die Jury des Nationalkomitees der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ hat im Februar das Projekt Cuisinet als offizielles Projekt der UN-Dekade für den Zeitraum 2013/2014 ausgezeichnet.