Frühjahrsputz: Jeder zweite Norddeutsche achtet dabei nicht auf seine Gesundheit
Den Kampf gegen Flecken, Schmutz und Krümel führen die Norddeutschen zunehmend mit der chemischen Keule.
Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse, achtet fast jeder zweite Befragte (46 Prozent) aus Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig Holstein bei der Auswahl seiner Putzmittel eher auf die Wirksamkeit als auf gesundheits- und umweltverträgliche Inhaltsstoffe. (Deutschlandweit sind es 49 Prozent).
Mehr noch: Nach dem Schrubben und Wischen soll es in den Küchen und Badezimmern nicht nur sauber, sondern auch möglichst keimfrei sein. Ebenfalls die Hälfte der Norddeutschen gab an, dass bei ihnen öfter Desinfektionsmittel oder antibakterielle Reinigungsmittel zum Einsatz kommen.
Nach Angaben der TK ist eine absolut keimfreie Umgebung nicht erstrebenswert. Im Gegenteil: Alle, die die Reinheit übertreiben, schwächen ihr Immunsystem. Denn Keime, die normalerweise im Haushalt vorhanden sind, trainieren die körpereigene Abwehr. “Studien zeigen, dass Kinder, die ‘keimfrei’ aufwachsen, später eher zu Allergien neigen als andere”, so Inga Heinrich, Sprecherin der TK in Niedersachsen.
Scharfe Reiniger und Putzsprays können außerdem die natürliche Hautflora durcheinander bringen, wenn sie direkt auf die Haut gelangen. Zumal laut Umfrage nur jeder zwölfte Norddeutsche beim Spülen und Putzen Schutzhandschuhe trägt.
Allergische Reaktionen, Ausschläge und Ekzeme sind die Folge. Noch schlimmer sind ätzende Inhaltsstoffe, die Haut und Atemwege schädigen.