Kaputt vom Job – Letzter Ausweg Frührente
“Kaputt vom Job”: So fühlen sich in Deutschland immer mehr Arbeitnehmer. Im Jahr 2011 bezogen über 73.000 Menschen wegen einer psychischen Krankheit Erwerbsminderungsrente – ein erneuter Höchststand, denn schon 2010 lag die Zahl der bewilligten Erstanträge bei knapp 71.000.
Fast jede fünfte staatliche Rente ist laut dem Sozialverband VdK inzwischen eine Erwerbsminderungsrente. Das durchschnittliche Zugangsalter lag 2011 bei 50 Jahren, 1980 lag es noch bei 56 Jahren. Für die Betroffenen bedeutet das ein Leben an der Armutsgrenze.
Ihre Rente beträgt im Durchschnitt nur 600 Euro monatlich. Doch viele Arbeitnehmer bringen erst gar nicht die Energie auf, einen Antrag auf Frührente zu stellen. “Es war ein Schritt zu sagen, ich geb’ jetzt auf. Ich möchte noch leben! Ich möchte noch ein kleines bisschen von meinem Leben haben”, sagt Werner T., nachdem er den Antrag auf Frührente unterschrieben hat.
Doch das Warten auf einen Bescheid ist zermürbend.
Wie entscheiden Krankenkassen und Rentenversicherung? Wie reagieren Angehörige, Nachbarn und Kollegen auf ein mögliches vorzeitiges Ende des Arbeitslebens?
Der Film gibt Einblick in ein Thema, das immer noch weitgehend einem Tabu unterliegt, auch wenn die Anzahl derer die das Arbeitsleben nicht mehr packen, unaufhaltsam steigt.
Filmautor Michael Heuer und sein Filmteam haben drei Patienten, die zu Freunden wurden, über ein halbes Jahr lang begleitet. Werden der Koch Werner T., die Kassiererin Gitta E. und der Techniker Uwe W. die Frührente tatsächlich bekommen?