Nicht für den Müll:Die Essensretter

Mehr als die Hälfte aller Lebensmittel landet im Müll! Mit diesem Ergebnis schockierte die Dokumentation Taste the Waste (2011) und löste eine heftige, öffentliche Debatte aus. Große Pläne werden seither geschmiedet.
Warum tritt der Gesetzgeber in Deutschland im Gegensatz zu anderen europäischen Regierungen nur mit eher unverbindlichen Appellen an die Öffentlichkeit?
„Das Wegwerfen lohnt sich für die Unternehmen leider allzu oft, weil die Nahrungsmittel so billig sind und die Arbeitskraft so teuer ist“, sagt Ernährungsexperte Prof. Guido Ritter von der Fachhochschule Münster.
Maßnahmen gegen die Verschwendung
Warum ist das so? Valentin Thurn hakt nach und sucht in ganz Europa nach Lösungen. Dabei trifft er auf viele Menschen, die bei dieser wichtigen Zukunftsfrage nicht mehr auf die Politik warten wollen. Zum Beispiel Familie Kotzur aus Ludwigsburg, die mit einem Abfalltagebuch herausfinden will, wie weit sie ihren Essensmüll verringern kann: „Das hat uns erst so richtig bewusst gemacht, was wir täglich in den Mülleimer schmeißen.“
Einzelne Supermärkte machen keine Ramsch-Angebote mehr, die die Kunden dazu verführen, mehr zu kaufen, als sie brauchen. Landwirte und Köche produzieren und fertigen nach der Maxime: „Feed the clients, not the bins!“ – „Füttert die Kunden, nicht die Mülltonnen!“
Quelle: ARD