Versuchslabor Armut:Das Experiment mit den Ärmsten der Armen

Seit 50 Jahren betreiben die reichen Länder dieser Welt Entwicklungshilfe. Und seit 50 Jahren warten sie auf den großen Durchbruch. Trotz der seit den 90er Jahren propagierten Hilfe zu Selbsthilfe lebt aktuell mehr als eine Milliarde Menschen in extremer Armut.
Mehr als vier Milliarden Euro spenden allein die Deutschen alljährlich für humanitäre Hilfsprojekte. Sie tun es in der Hoffnung, die Armut in der Welt zu bekämpfen.
Aber wann hilft die Hilfe wirklich?
Eine neue Generation von Entwicklungshelfern will diese Frage mit Methoden beantworten, die bislang eher aus den Naturwissenschaften bekannt waren. Die Französin Esther Duflo gehört gemeinsam mit ihrem indischen Partner Abhijit Banerjee zu den Stars dieser jungen Denkschule.
Mit ihren 40 Jahren gilt Duflo bereits als Kandidatin für den Wirtschaftsnobelpreis. Das Magazin Time zählt die Wissenschaftlerin, die am Massachusetts Institute of Technology lehrt, zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt. Gemeinsam mit Banerjee gründete sie am MIT das Poverty Action Lab, eine Denkfabrik zur Optimierung der Entwicklungszusammenarbeit.
Esther Duflo stellt der konventionellen Entwicklungshilfe ein schlechtes Zeugnis aus. Zu lange habe lediglich der gute Wille gezählt – oder die gutgemeinte Hilfe habe die Probleme nur verlagert.
Sehen Sie sich dazu den Film von Daniela Hoyer und Thomas Hies an.