Whistleblower Snowden auf der Flucht- Ein Spielball der Weltmächte
Es ist der Stoff, aus dem Spionage-Thriller gemacht sind: Die Flucht des ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiters und späteren Whistleblower Edward Snowden vor dem Zugriff der US-amerikanischen Sicherheitsbehörden hat mit politischen Verwicklungen zu tun, es geht um das Verwischen von Spuren, es gibt findige Helfershelfer und eine Irrfahrt quer über den Globus.
Wo sie enden wird, ist unklar.
Ist Edward Snowden ein Verräter oder ein Held? Sicher ist: die US-Regierung jagt den in Russland weilenden Snowden verzweifelt. Präsident Putin sagte, dass sein Land ihn nicht ausliefern werde.
Als Snowden Internet-Spähprogramme der USA und Großbritanniens öffentlich machte, begründete er das mit ehrenwerten Motiven:
Die Unterdrückung durch die Geheimdienste werde immer schlimmer, er müsse dagegen kämpfen.
Über das Risiko seines Vorgehens war er sich nach eigenen Angaben im Klaren.
Aber dass er von anderen Geheimdiensten und Staaten benutzt wird, war ihm offenbar nicht klar. Die russischen Dienste schöpften Snowden nach seiner Flucht nach Moskau offenbar umfangreich ab – und wünschen ihm nun, so Militärexperte Wiktor Banez, „eine erfolgreiche Weiterreise“.
Russland lässt amerikanische Wünsche nach Auslieferung ebenso abtropfen wie China. Und ausgerechnet Ecuador, das einheimische Medien drangsaliert, profiliert sich als Retter der Informationsfreiheit.
Frontal21 über den Fall Snowden, der sich zum Polit-Thriller entwickelt und die Beziehungen zwischen Russland, China und Amerika belastet.