Plastikpartikel in Lebensmitteln entdeckt

Sie stecken in Duschgels, Peelingcremes und der Zahnpasta. Bei manchen Produkten beträgt ihr Antreil bis zu 10%.
Die zumeist aus Polyethylen hergestellten Mikroplastik-Teilchen sollen den Pflegeprodukten zu einem mechanischen Reinigungseffekt verhelfen.

Plastikteilchen wurden in Lebensmitteln gefunden. Quelle: Screenshot NDR
Diese Kügelchen sind nicht ungefährlich:
Denn das Mikroplastik soll über das Abwasser in die Umwelt gelangen und sich dort verteilen. „Wir können davon ausgehen, dass das Mikroplastik überall in der Atmosphäre zu finden ist“, sagt Gerd Liebezeit vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg.
Und er vermutet, dass das Plastik über die Luft auch in Lebensmittel gelangt.
Liebezeit konnte nachweisen, dass Honig und Trinkwasser teilweise durch mikroskopisch kleine Plastikkugeln verunreinigt sind.
In 19 untersuchten Honig-Sorten fand er Fasern und Plastikfragmente, in vier Proben fanden sich ausserdem sogar Plastikkügelchen.
Heftige Entzündungen könnten die Folge sein:
Welche gesundheitlichen Konsequenzen Mikroplastik haben könnte, ist nicht bekannt. Allerdings haben Experimente an Miesmuscheln gezeigt, dass sich die Partikel im Gewebe einlagern. „Das Gewebe versucht das Plastik einzukapseln, sodass es Knoten im Bindegewebe gibt“, sagte Meeresbiologin Angela Köhler in der Sendung „Markt“ vom NDR. Die Folge seien heftige Entzündungen.
Hersteller wollen reagieren:
Wie der NDR berichtete, räumen Hersteller der Pflegemittel einen Handlungsbedarf ein. Sie haben angekündigt, in naher Zukunft auf den Einsatz von Plastik in ihren Produkten zu verzichten.
Nivea etwa räumte ein, man werde bis 2015 keine Polyethylen-Partikel mehr verwenden. Pearl & Dents will bis Ende 2015 ein möglichst naturbasiertes System am Markt platzieren. Auch der Produzent von Elmex soll an alternativen Inhaltsstoffen arbeiten.
Quelle: 20min.ch