Die Tricks der Telefon und Internetbetrüger
Eine wachsende Zahl von Menschen wird zum Opfer von Betrügern, die als “Tatwaffe” das Telefon oder das Internet verwenden.
Im Visier dieser Form der organisierten Kriminalität sind vor allem Alte und Alleinstehende.
Die miesen Tricks der Telefonterroristen und Cyberganster
Auf das Geld alter, einsamer Menschen hat es eine ganze Industrie abgesehen. Es gibt zwar auch legale Unternehmen, die am Telefon beispielsweise Telefonverträge anbieten, doch vielen Senioren wird ihr Vermögen von betrügerischen Firmen mit zweifelhaften Methoden entlockt.
Eine Masche sind Gewinnversprechen am Telefon, bei denen den Opfern vorgegaukelt wird, sie hätten ein Auto oder eine größere Geldsumme gewonnen. Der Haken daran: Damit das Geld zu ihnen kommt, müssten die Opfer in Vorkasse gehen. Doch das ist Betrug, denn den angeblichen Gewinn gibt es gar nicht.
Ein anderer Trick sind Mahnbriefe beispielsweise für angeblich in der Vergangenheit am Telefon abgeschlossene Glücksspielverträge. Zwar sind seit Oktober 2013 am Telefon abgeschlossene Glücksspielverträge unwirksam. Doch für davor abgeschlossene Verträge gilt das neue Gesetz gegen unseriöse Geschäftspraktiken nicht.
Unseriöse Mahnungen
Trotzdem brauchen sich Verbraucher von den Inkassobriefen nicht einschüchtern zu lassen, denn häufig stammen die angeblichen Forderungen aus einem Betrug. Sie sind zustande gekommen, indem den Opfern am Telefon vorgegaukelt wurde, es bestünde bereits ein Vertrag.
Und um aus diesem herauszukommen, müssten sie einen neuen Vertrag abschließen. Um ihren ungerechtfertigten Forderungen Nachdruck zu verleihen, wird den Opfern auch gern ein Mahnbrief in einem roten Umschlag mit der Aufschrift “letzte Mahnung – Gerichtsverfahren droht” geschickt.
Sylke Sielaff, von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern dazu:
Das wirkt einschüchternd, denn einen solchen Brief sehen neben dem Zusteller möglicherweise auch die Nachbarn. Hier wird vor allem mit dem Faktor Angst gearbeitet. Gerade von alten Menschen höre ich sehr oft: Ich habe ja mein Lebtag nichts mit dem Gericht zu tun gehabt und jetzt auf einmal soll ich vor Gericht und werde zu einer Zahlung verurteilt. Aus lauter Angst zahlen die älteren Leute dann.
Die Expertin rät, in Zweifelsfällen bei der Verbraucherzentrale um Rat zu fragen.
Die Telefon und Internetbetrüger legen sich zur Tarnung oft pseudo-seriöse Namen zu. Für die Geschäftsabwicklung, die Zusendung vermeintlicher Verträge und den Geldverkehr verstecken sie sich häufig hinter Briefkastenfirmen. Die dazugehörigen Adressen finden sich oftmals im Ausland. Das macht für die Polizei die Ermittlungen so schwer.
Sehen Sie sich dazu den Video-Bericht des NDR an