Lebensretter Schutzhelm
Kinder sind Vorbilder


Auch wenn ein Helm keine 100-prozentige Sicherheit bietet, schützt er bei vielen Sportarten vor schweren Verletzungen.
In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Kinder, die wegen Schädelverletzungen in Krankenhäusern behandelt werden mussten, um 54 Prozent zurückgegangen.
Die Kasse führt diese positive Entwicklung darauf zurück, dass der Helm für Kinder beim Skilaufen, Radfahren und Inlineskaten zunehmend selbstverständlich geworden ist.
Gefährliche Kopfverletzungen lassen sich in 85 Prozent der Fälle durch einen guten Fahrradhelm verhindern. Voraussetzung ist, dass der Helm passt, richtig sitzt und gut geschlossen ist.
Das Kind sollte in jedem Fall zum Helmkauf mitgenommen werden. Die Wahl der richtigen Passform ist wichtig für die Wirksamkeit des Helmes. Ein moderner Helm lässt sich mithilfe eines Stellrädchens am Hinterkopf über mehrere Zentimeter Kopfumfang anpassen, sodass er eine Zeit lang mitwächst.
Sie sollten darauf achten, dass der Helm Stirn, Hinterkopf und Schläfen schützt. Die Riemen werden so eingestellt, dass das Kind den Helm nicht in den Nacken verschieben kann. Es lohnt sich, schnell einstellbare Riemen zu wählen. So können sie bequem angepasst werden, wenn beispielsweise eine leichte Kopfbedeckung unter dem Helm getragen wird.
Die Ohren müssen ausgespart, aber durch den verdickten Helmrand geschützt sein. Der Kinnriemen sollte eine Mindestbreite von 15 Millimetern haben und straff unter dem Kinn sitzen. Der Verschluss sollte seitlich geschlossen werden und leicht zu bedienen sein.
Nicht zu früh mit dem Radeln beginnen
Abgesehen von den richtigen Schutzmaßnahmen sollte ein Kind aber erst mit dem Radeln beginnen, wenn es sicher Roller fahren kann. Hat ein Kind genügend Gleichgewichtserfahrung mit dem Roller gesammelt, lernt es das Radfahren fast von alleine.
Stützräder sind keine geeignete Alternative zur ausreichenden Betreuung der kleinen Fahranfänger. Häufig führen sie sogar zu schweren Stürzen. Sie ermöglichen es dem Kind, mit dem Fahrrad Geschwindigkeiten zu erreichen, in denen es das Fahrzeug nicht beherrscht. Zudem verhindern die Stützräder das nötige Ausbalancieren in den Kurven.
Um kleine Kinder auf das Radfahren vorzubereiten, eignen sich auch die sogenannten Laufräder. Durch Abstoßen der Füße auf dem Boden nimmt das Kind Fahrt auf. So kann es Erfahrungen mit dem Lenken und Rollen machen, ohne gleichzeitig über Pedale das Gleichgewicht halten zu müssen.
Gleichzeitig treten, lenken, bei hoher Geschwindigkeit schnell reagieren: Noch im späten Grundschulalter sind Kinder mit dem Fahrrad im Verkehr häufig überfordert. Daher sollten Kindergartenkinder nur auf verkehrsfreien Flächen Rad fahren.
In den letzten zwei Jahren gab es einen Anstieg von über neun Prozent bei Schädel- und Gesichtsknochenbrüchen bei Erwachsenen über 15 Jahren. Mussten 2011 mit dieser Diagnose circa 6.900 Patienten in Krankenhäusern stationär behandelt werden, waren es 2012 über 7.500. Offensichtlich sind viele ältere Menschen immer noch Helmmuffel.
Sie sollten sich ein Vorbild an den Kindern nehmen.