Verbot lässt Wundercar kalt- Betrieb geht weiter

Der umstrittene Fahrer-Vermittlungsdienst Wundercar lässt sich durch ein Verbot der Hamburger Wirtschaftsbehörde und die Proteste von Taxifahrern gegen die neue Konkurrenz aus dem Internet nicht sonderlich beeindrucken.
„Lerne tolle Leute kennen“- und prinzipiell ist die Fahrt kostenlos, verspricht das Portal Wundercar. Jedoch gibt es die Option, ein Trinkgeld in „beliebiger Höhe“ zu zahlen – das geht jedoch nur bargeldlos über das Internet. Von dieser Summe behält Wundercar 20 Prozent.
Erst am vergangenen Mittwoch hatten im europäischen Verbund Hamburger Taxifahrer gegen die aus ihrer Sicht unfaire Konkurrenz aus dem Internet demonstriert. Sie wollen nicht hinnehmen, dass über Internet-Apps illegale Fahrdienste in Anspruch genommen werden können.
Um Probleme mit dem Gesetzgeber zu vermeiden, habe man das Konzept inzwischen etwas verändert. So will Wundercar der Kritik entgegentreten, man biete per Smartphone-App ohne Genehmigung gewerbliche Fahrten wie herkömmliche Taxi-Firmen an.
„Der Betrieb läuft weiter“, sagte Wundercar-Geschäftsführer Gunnar Froh der Deutschen Presse-Agentur dpa in Hamburg.
Die Kritik an Wundercar hat ein mediales Echo ausgelöst, das für das 2013 in der Hansestadt gegründete Unternehmen eine große Werbung ist. „Normalerweise melden sich 100 neue Leute pro Tag an, derzeit sind es bis zu 50 neue Nutzer pro Minute“, berichtet Froh.
Auch viele neue Fahrer hätten sich registriert, die alle ein Auswahlverfahren durchlaufen müssten. „Wir wollen keine Leute, die einen Job suchen“, erklärte Froh. In Deutschland gibt es Wundercar momentan nur in Hamburg und Berlin.
„Das Interesse ist inzwischen so groß, dass man sich nun bundesweit als Fahrer anmelden kann.“ In etwa zwei Wochen solle dann deutschlandweit eine Fahrtanfrage möglich sein.
Quelle: dpa