Aargauer Konsumentenschutz: Finger weg!
Der “Verein Aargauer Konsumentenschutz” (VAK) verspricht Schutz gegen den Telefonterror durch Callcenter. Doch mit Konsumentenschutz hat der Verein nichts gemein.
Es handelt sich hier beim genannten Verein weder um eine kantonale Sektion, noch besteht irgendeine Verbindung mit einer der Schweizer Konsumentenschutzorganisationen.
Für einen mehr als fragwürdigen Nutzen soll man 249 Franken pro Jahr hinblättern- und für 399 Franken, wird man ein Jahr lang gegen ungewollten Vertragsabschluss durch Rechtsberatung “beschützt”.
Ein Informant, der unbekannt bleiben will, erzählte dem Konsumer:
“Die Bosse der Callcenter loben an ihre Mitarbeiter Prämien aus.Wer es schafft, am meisten Kunden zu täuschen und ihnen bis zu 399 Schweizer Franken pro Jahr zu entlocken, bekommt ein teures Auto.”
Die Callcenteragents sind mit allen Wassern gewaschen- sie argumentieren am Telefon wie folgt:
“Man müsse sich vor Werbeanrufen schützen, immerhin haben Sie doch eine Autoversicherung, eine Krankenkasse und eine Hausratversicherung und Zuhause brauchen Sie auch Schutz vor Anrufen!“
so die zweifelhafte Logik der Callcenter-Abzocker.
Und eine ganz klare Anweisung von der Geschäftsleitung an die Telefonverkäufer lautet:
“Hebt das Problem Telefonterror hervor und dramatisiert es!”
Wer hinter dem “Verein Aargauer Konsumentenschutz” steht, ist bislang nebulös. Angeblich steht dem “Verein Aargauer Konsumentenschutz” (VAK) ein Sebastian Schneider vor. Jedoch ein Versuch, Kontakt mit dem Verantwortlichen aufzunehmen, scheiterte.Unbestätigten Informationen nach, handelt es sich um ein in Prishtina, der Hauptstadt des Kosovos, angesiedeltes Callcenter.
Alles andere als konsumentenfreundlich sind auch die Vertragsbedingungen. Verträge erneuern sich automatisch um ein Jahr, die Kündigungsfrist beträgt drei Monate. Brauchbar am Angebot des VAK ist lediglich ein Link auf der Website:
Dort kann man das offizielle Formular “Beschwerde betreffend unlauteren Geschäftspraktiken” herunterladen und zum Beispiel eine Beschwerde gegen den Verein für Konsumentenschutz direkt beim Seco deponieren.
Quelle: beobachter.ch