Ab ins Beet- aber bitte unfallfrei!
Viele ältere Menschen unterschätzen die Unfallgefahr im Garten. Die meisten Unfälle- jährlich sind es rund 200.000 passieren bei der Gartenarbeit.
Beete pflegen, Rosen schneiden, Unkraut jäten. Viele Senioren empfinden die Arbeit im Garten als angenehm und ist für sie ein regelrechter “Jungbrunnen”, da der Aufenthalt in der Natur und an der frischen Luft Körper und Seele gut tun.
Doch viele ältere Menschen unterschätzen die Unfallgefahr im Garten. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) in Niedersachsen ereignen sich die meisten Unfälle im Monat Mai.
Zum Vergleich:
Im Jahr 2011 hat die TK durchschnittlich jeden Monat 53.100 Unfälle verzeichnet; davon war der Mai der unfallstärkste Zeitraum, da sich in dieser Zeit rund 17 Prozent mehr Unfälle ereignet haben. Nach einer Untersuchung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ereignen sich jährlich etwa 200.000 Unfälle bei der Gartenarbeit.
Damit der Garten für Senioren unfallfrei ein Quell der Freude bleibt und bis in hohe Alter Spaß macht, gibt die TK folgende Tipps:
- Die Nutzgartenfläche als Hochbeet anlegen. So wird das Säen, Pflanzen und Unkraut jäten erleichtert. Leidiges Knien und Bücken gehört der Vergangenheit an.
- Für Senioren gibt es im Handel spezielle Gartengeräte mit ergonomischen Griffen, Teleskopstielen, gepolsterten Kniekissen oder Sprossenleitern mit Geländer und Haltegriffen auf der oberen Plattform.
- Hilfreich sind auch Gartenrollsitze, mit denen alle Tätigkeiten, die sonst eine gebückte oder kniende Haltung erfordern, im Sitzen erledigt werden können.
- Bodendeckende Pflanzen wie Efeu verdrängen Unkraut und ersparen weitgehend das Jäten.
- Ein alter Gartenteich kann in ein “Kneippsches-Wassertretbecken” mit Handlauf verwandelt werden.
Da viele Senioren ihre Kräfte überschätzen und sich überfordern, rät die TK, bei der Gartenarbeit die nötige Vorsicht walten zu lassen und mit Arbeitsgeräten wie Rasenmähern, Heckenscheren oder Motorsägen konzentriert und aufmerksam umzugehen. Das gilt ebenso für Arbeiten auf Leitern.
Doch beim Gärtnern kann zusätzlich eine ganz andere Gefahr lauern: Tetanus. Bei der auch als Wundstarrkrampf bekannten lebensgefährlichen Krankheit können Erreger durch kleine Schnitt, -Riss und Schürfwunden in die Haut gelangen, sich vermehren und das krankmachende Gift bilden.
Viele ältere Menschen sind an Diabetes erkrankt und müssen daher besonders auf ihre Füße achten. Verletzungen an diabetischen Füßen, die schlecht durchblutet sind, sind besonders gefährlich. Der Wundstarrkrampferreger kann sich dort noch besser vermehren und Giftstoffe freisetzen.
Viele Menschen vergessen, ihren Impfschutz aufzufrischen. Die TK rät daher, einen Blick in den Impfpass zu werfen, wann die letzte Tetanusimpfung durchgeführt wurde.
Der Schutz hält zehn Jahre und sollte dann erneuert werden.
Die Impfkosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.