Abofallen im Internet: Niemand muss zahlen!

Abofallen sind die Landplage des Internets. Hunderttausende Surfer fallen darauf herein. Anschließend werden sie oft monatelang von dubiosen Anbietern mit Rechnungen, Mahnungen und Drohbriefen unter Druck gesetzt. Zahlen muss aber niemand für diese untergeschobenen Verträge. Das haben mittlerweile Dutzende Gerichte entschieden.
Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein Pfund Kaffee und an der Kasse verlangt der Händler plötzlich 10 000 Euro. Und dann schnauzt er Sie auch noch an: „Auf der Rückseite der Verpackung steht es doch deutlich: Mit dem Kauf verpflichten Sie sich zur Abnahme eines Pkw.“
Das ist kein Witz, sondern ein Vergleich, den das Amtsgericht Marburg zog. Mit der Masche zocken Abofallen Internetsurfer ab. Sie tun sogar so, als sei alles gratis: Malvorlagen, Witze, Intelligenztests, Hausaufgabenhilfe, Lehrstellensuche, Ahnenforschung, Vornamen, Gratis-SMS, Fabrikver- kauf – hunderte solcher Seiten kursieren im Netz, fast täglich kommen neue hinzu.
Typisch ist „www.routenplaner-service.de“: Gibt der Nutzer Start und Ziel ein, poppt eine Seite auf, die nach Namen und Adresse fragt. Was kaum jemand bemerkt: Am Seitenrand versteckt steht ein Sternchen: „96 Euro pro Jahr“, zwei Jahre Laufzeit.
Quelle: Test.de