(Alb-)Traum unterm Weihnachtsbaum: Digitale Geschenke
Smartphone, Laptop und Spielkonsole stehen auch in diesem Jahr weit oben auf den Weihnachtswunschzetteln vieler Kinder und Jugendlicher. Das besagt eine Elternumfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse.
So besitzen schon jetzt vier von fünf Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren ein Smartphone, fast 60 Prozent haben eine Spielkonsole und fast zwei Drittel einen eigenen Computer oder Laptop.
Studien-Daten belegen seit Jahren, dass nicht nur immer mehr Kinder in immer jüngerem Alter digital ausgestattet sind, sondern, dass sie auch immer mehr Zeit mit digitalen Medien verbringen. Gut drei Stunden sind sie statistisch gesehen jeden Tag online – eine gute Stunde mehr als noch vor fünf Jahren.
Die TK empfiehlt Familien, die digitale Geschenke unter den Christbaum legen, sich vorher nicht nur zu überlegen, worüber sich der Nachwuchs am meisten freut, sondern auch altersgerecht zu schenken und für einen gesunden Umgang zu sorgen.
So rät Heiko Schulz, Psychologe bei der TK:
“Digitale Geräte wie Konsolen und Smartphones faszinieren Kinder – und natürlich auch Erwachsene – jeden Alters. Eltern und Großeltern sollten nur darauf achten, dass sowohl die Geräte als auch die dazugehörige Software, Spiele etc. auch für das Kind geeignet sind.”
Dafür hier einige Tipps:
1. Achten sie bei Computerspielen auf die USK-Freigabe. Das ist die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle. Ähnlich wie bei Kinofilmen prüft sie, ab welchem Alter die Inhalte im Allgemeinen bei Kindern keinen Schaden anrichten können. Es sind jedoch keine Empfehlungen. Jedes Kind ist individuell.
2. Auch bei preisgekrönten Spielen ist Vorsicht geboten. Oftmals wird ein Spiel für seine besonders aufwändige Grafik ausgezeichnet, dennoch kann es unreflektierte Gewaltdarstellungen enthalten und für Kinder ungeeignet sein.
3. Fragen Sie die Kinder und Jugendlichen, was sie sich wünschen und was sie mit den digitalen Medien machen möchten. Jugendliche argumentieren gern, dass sie den Computer für die Schule brauchen. Besteht der Wunsch nach großem Bildschirm und Grafikkarte, liegt der Verdacht nahe, dass der Rechner nicht nur für Präsentationen und Textverarbeitung eingesetzt wird.
Auch für die Nutzung sollten Familien klare Absprachen treffen: Eltern sollten in jedem Fall darauf achten, dass die Kinder nicht zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen und bei Onlinemedien im Auge behalten, auf welchen Webseiten die Kinder unterwegs sind. Deshalb gehören digitale Medien auch nicht ins Kinderzimmer. Auch in der realen Welt fragen Eltern nach, wo, mit wem und wie lange sie unterwegs sind. Das gleiche sollte auch für die virtuellen Welten gelten.
Damit online nicht zum “off life” wird, sollte zur digitalen Freizeit auf jeden Fall ein aktiver Ausgleich kommen. Eltern können hier mit gutem Beispiel voran gehen und dafür sorgen, dass auf das erste Anspielen der Konsole ein Familienspaziergang folgt. Wird regelmäßig für körperlichen Ausgleich gesorgt, spricht auch nichts gegen einen gemeinsamen digitalen Spieleabend an Festtagen.