Banken bitten Verbraucher in Finanznot zur Kasse

Wir berichteten schon einige Male über ein so genanntes P-Konto. Nun teilt die Verbraucherzentrale dazu folgendes mit:
Banken bieten das so genannte P-Konto überteuert an. In mehr als der Hälfte der 159 untersuchten Fälle zahlen betroffene Verbraucher dafür im Schnitt monatlich fünf bis sechs Euro mehr als für ein normales Konto.
Hinzu kommt: Fast immer müssen Kunden auf wichtige Zahlungsfunktionen verzichten.
Banken sind seit 1. Juli verpflichtet, das Konto ihrer Kunden auf Wunsch in ein pfändungsgeschütztes Konto umzuwandeln. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert eine gesetzliche Klarstellung.
Verbraucher dürfen beim Umstieg auf ein P-Konto nicht mehr bezahlen als vorher,
erklärt Vorstand Gerd Billen.
Nahezu alle P-Kontoinhaber müssen auf Dispositionskredit und Kreditkarte verzichten, nur sechs Banken bieten eine Prepaidkreditkarte an. Oft ist Online-Banking nicht mehr möglich. Sogar die Girocard (ehemals EC-Karte) wird in rund 23 Prozent aller Fälle gesperrt. Bargeld erhalten die Kunden dann nur noch am Bankschalter.
Haben sie ein Konto bei einer Direktbank, ist der Weg zum Bargeld womöglich völlig versperrt. Auch für den bargeldlosen Zahlungsverkehr ist die Karte häufig gesperrt. Ökotest deckte zudem Fälle auf, bei denen über ein P-Konto keine Daueraufträge möglich sind und Lastschriften nicht mehr ausgeführt werden.
Der vzbv hat schon mehrere Kreditinstitute abgemahnt, weil sie durch hohe Kontokosten und fehlende Zahlungsfunktionen die Umwandlung in ein P-Konto erschweren. Sie haben zwar einen Anspruch darauf, ihr bestehendes Konto in ein P-Konto umwandeln zu lassen. Einen Rechtsanspruch auf ein Girokonto haben sie nicht.