Berlusconi verurteilt – Er bleibt auf freiem Fuss
Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi ist im Unipol-Prozess zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Das Gericht entschied, dass Berlusconi vertrauliche Informationen zu einem Finanzskandal verraten habe.
Der Ex-Regierungschef kann gegen das Urteil Berufung einlegen. Bis alle Rechtsmittel ausgeschöpft sind, muss er nicht ins Gefängnis. Das könnte sich über Jahre hinziehen.
Das Gericht entsprach mit dem Urteil dem Antrag des Staatsanwalts. Dieser hatte Ende letzten Jahres wegen des mutmaßlichen Verrats geheimer Ermittlungsergebnisse eine einjährige Haftstrafe gefordert.
Für Berlusconi ist es die zweite Verurteilung in erster Instanz innerhalb weniger Monate. Wegen Steuerbetrugs ist er zu vier Jahren Haft verurteilt worden, das Berufungsverfahren läuft noch.
Zu den weiteren laufenden Verfahren gegen den umstrittenen Mailänder Medienzar und Milliardär gehört vor allem noch das spektakuläre “Ruby”-Verfahren um Sex mit minderjährigen Prostituierten und Amtsmissbrauch. Hier wird das erstinstanzliche Urteil noch im März erwartet. In Italien wird ein Urteil nach drei Instanzen rechtskräftig, sofern der Verurteilte in die Berufung geht.
Quelle: li, uh afp, dpa, rtr, dw