Bestellt, Bezahlt und nicht geliefert : Melango.de

Angebote aus dem Internet, die jeden Schnäppchenjäger entzücken. Preisknaller denen auch Detlef K. aus Wittenberg nicht widerstehen kann. Er meldet sich für einen kostenlosen 10-Tage-Test-Accound auf der Seite von Melango als Standard-Mitglied an. Dort muss er seine Waren sofort bezahlen: Rund 1.600 Euro zahlt er für seine Bestellung. Aber auch nach langem Warten trifft die Lieferung nicht ein. Stattdessen soll er jetzt für eine kostenpflichtige Mitgliedschaft zahlen: 285 Euro !!!
Die Masche:
Mit Sonderangeboten und Restposten lockt die B2B-Plattform melango.de Gewerbetreibende auf ihre Seite. Doch wer auf eine reibungslose Kaufabwicklung hofft, wird nicht selten enttäuscht, da laut Verbrauchermeldungen Waren häufig nicht geliefert werden, der Betreiber jedoch trotzdem eine Vermittlungs- bzw. Bearbeitungsgebühr einbehält.
Ob Bücher, Schmuck, Kleidung oder Elektronik-Artikel die Plattform melango.de bietet Gewerbetreibenden Produkte verschiedenster Branchen zu besonders günstigen Preisen an. Dabei tritt der Betreiber als Vermittler auf und berechnet für jede Bestellung eine Vermittlungs- bzw. Bearbeitungsgebühr. Dass bei den Kaufabwicklungen jedoch häufig Probleme auftreten, die für Ärger bei den Kunden sorgen, belegen verschiedene Meldungen von Betroffenen, die P4M in diesem Monat erhalten hat. So berichtete ein Kunde, dass melango.de seine Bestellung mit der Begründung stornierte, dass sich der entsprechende Händler nicht meldet. Obwohl die Stornierung von Seiten des Portals erfolgte, wurde dem Käufer dafür eine Gebühr in Rechnung gestellt.
Andere Kunden kritisierten, dass bestellte Ware als nicht lieferbar gilt, obwohl die entsprechenden Produkte zum Zeitpunkt der Bestellung auf der Website als verfügbar angezeigt wurden. Daraufhin wurde den betroffenen Kunden zwar der bereits im Voraus bezahlte Kaufpreis zurückerstattet, jedoch behielt melango.de eine Vermittlungsgebühr ein.
Auch in verschiedenen Internetforen beschweren sich zahlreiche User über die unseriösen Geschäftspraktiken des Portals, vor allem über das Einbehalten der Bearbeitungsgebühr, obwohl die Ware nicht geliefert wurde. Anhand der vielen und vor allem ähnlichen Erfahrungsberichte liegt der Verdacht nahe, dass melango.de neben tatsächlichen auch Scheinangebote bereithält, um die Vermittlungsgebühren kassieren zu können.
Zudem fällt auf, dass die Startseite der Plattform sehr unübersichtlich ist und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die teilweise unklar formuliert sind, nicht auf Anhieb zu finden sind.