Betrüger an der Haustür
Enkeltrick und andere Maschen
Mal geben sie sich als vermisste Enkel, mal als hilfreiche Nachbarn oder als Mitarbeiter der Stadtwerke aus: Bevorzugte Opfer der Trickbetrüger sind alte Menschen. Bei ihnen ergaunern sich die Täter oft Beute im Wert von mehreren tausend Euro. Zum Beispiel im Fall von Frieda S.
Auf der Straße bietet ihr eine junge Frau an, die schweren Einkaufstüten in die Wohnung zu tragen. Angeblich will sie zu einer Bekannten im selben Haus. Oben angekommen, bittet die junge Frau um einen Zettel, weil sie der abwesenden Bekannten eine Nachricht schreiben will. Während Frau S. gutgläubig nach Papier und Stift sucht, stiehlt die Trickdiebin Schmuck und Bargeld im Wert von fast 30 000 Euro.
Die Polizisten wissen, dass die Diebe häufig nicht als Einzeltäter agieren, sondern Teil eines europaweiten Bandennetzwerks sind. Deshalb arbeiten sie eng mit den Kollegen in anderen Bundesländern und im benachbarten Ausland zusammen.
In Nordrhein-Westfalen setzt die Polizei verstärkt auf vorbeugende Maßnahmen:
Informationsveranstaltungen und persönliche Beratung in Seniorenwohnanlagen gehören dazu. Regelmäßig observieren Zivilfahnder bekannte Tatbrennpunkte. Gleichzeitig durchkämmen sie ortsansässige Pfandhäuser nach gestohlenem Schmuck. Verdächtige Ware wird ohne Erstattung beschlagnahmt. Wenn sie den Opfern einen Teil ihres gestohlenen Schmucks zurückbringen können, dann ist das für engagierte Polizisten wie Ralf Nolte und Olaf Rauscher die schönste Belohnung für ihre tägliche Arbeit.