Bundeskanzlerin Merkel und der Hartz IV-Fluch
5 Euro: Für die Langzeitarbeitslosen ist es ein lächerliches Plus, für die Kanzlerin ein “großer Schritt”. Opposition und Sozialverbände sind empört, die Regierung gibt sich gelassen.
Ganze fünf Euro mehr soll es nach dem Willen von Schwarz-Gelb bald geben – so lautete die ernüchternde Nachricht für mehr als sieben Millionen Hartz-IV-Empfänger im Land.
Ein “schäbiges Spiel” unterstellte SPD-Chef Sigmar Gabriel Merkel umgehend. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast diagnostizierte einen Schlag ins Gesicht der sozialen Gerechtigkeit. Linken-Vorsitzender Klaus Ernst warf der Regierung vor, Langzeitarbeitslose “am ausgestreckten Arm verhungern” zu lassen.
Klar ist: Die Reform ist noch lange keine beschlossene Sache – und Kanzlerin Merkel wird noch eine ganze Weile mit dem Hartz-Fluch zu kämpfen haben. Eine Emnid-Umfrage im Auftrag der “Bild am Sonntag” ergab, dass 56 Prozent der Bundesbürger ein Plus bei den Hartz-IV-Sätzen ablehnen.