Burger King: Weitere Hygienemängel in anderen Franchise Filialen
Auf die Enthüllungs-Reportage “Reporter Undercover” vom 28. April dieses Jahres wurden nun auch andere Franchise-Nehmer von Burger King in “Sachen Hygiene” schwer belastete.
So werden jetzt auch Vorwürfe gegen einen weiteren Burger King Gastronomen laut.
Der Göttinger System-Gastronom Bernd Leinemann soll angeblich seinen Betrieb nach dem selben Strickmuster- wie die Filiale von Ergün Yildiz geführt haben.
Auch dort soll ein enormer Leistungsdruck herrschen. Unbezahlte Überstunden stehen ebenso an der Tagesordnung wie eklatante Hygienemängel. Ein ehemaliger Mitarbeiter berichtet von ähnlichen Arbeitsabläufen wie Wallraff.
Fertige Burger wurden beispielsweise über eine Stunde warm gehalten – erlaubt sind zehn Minuten. Frittierfett, das alle zwei Tage gewechselt werden sollte, wurde erst nach zehn Tagen ausgetauscht.
Gastronom Leinemann dazu:
“Wir erfüllen strengere Vorschriften, als es das deutsche Lebensmittelgesetz vorsieht- Und wenn in einer Filiale zu viele Überstunden anfallen, dann stellen wir neue Leute ein. Als Gastwirt kann ich es mir gar nicht leisten, Kunden zu vergraulen, sei es durch schlechtes Essen oder schlecht motivierte Mitarbeiter. Wenn ich zehn Prozent Umsatz einbüße, verliere ich mehr Geld als durch ein zusätzlich entsorgtes Salatblatt.”
Die Schilderungen der ehemaligen Mitarbeiter kann Leinemann nicht nachvollziehen
So ganz harmonisch wie Leinemann es beschreibt, ist das Verhältnis zu seinen Mitarbeitern allerdings nicht immer. In seinen Filialen in Kassel zum Beispiel soll es nach einem Bericht der “Frankfurter Rundschau” zwischen 2010 und 2011 Abmahnungen gehagelt haben. Die Auseinandersetzungen mündeten in mehreren Prozessen vor dem Arbeitsgericht, die Leinemanns Anwälte mit harten Bandagen ausfochten. Höhepunkt war der Streit um die Entlassung des Gesamtbetriebsratschefs der vier Kasseler Filialen vor dem Arbeitsgericht. Die Richter erklärten die Kündigung für unwirksam.
System-Gastronom Leinemann weist die Vorwürfe allesamt zurück.
Quelle: spiegel.de