Bushido legt sich mit ORF Moderatorin an
Man kann wohl das Ghetto verlassen, aber das Ghetto verlässt einen nie…
Rapper Bushido gab dem österreichischen Fernsehsender ORF ein Interview zu seinem gemeinsamen Song mit Kumpel Shindy.
Aus dem anfangs freundlichen Plausch mit Moderatorin Lisa Gadenstätter wird allerdings schnell eine bissige Diskussion.
Moderatorin Lisa Gadenstätter: „Sie ändern anscheinend ihre Meinung. Sie sagten ja, Frau Roth hätte sie beleidigt. Ich glaube, sie hat Ihnen nicht mit dem Tod gedroht. Sie drohen ihr mit dem Tod.“
Bushido: „Nein. Das sagen Sie, weil Sie anscheinend nicht in der Lage sind, diese Art von Musik richtig zu definieren.“
Moderatorin Lisa Gadenstätter : „Sie glauben nicht, dass sich ein Jugendlicher Ihre Texte zum Vorbild nimmt?“
Bushido: „Absolut nicht, völliger Quatsch. Wenn Sie das glauben, dann leben Sie echt hinterm Mond. Österreich ist ja nicht so weit von Deutschland entfernt, aber ich glaube da leben Sie in einer komplett anderen Welt.“
Als die Moderatorin Bushidos Trauzeuge und Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker und dessen Familie als Mafia darstellt, verliert der Rapper die Geduld – er droht mit rechtlichen Folgen.
Lisa Gadenstätter: „Sie sagen, es gibt keine Mafia, Tatsache ist aber, dass gegen Mitglieder dieses Clans ermittelt wird. Unter anderem wegen Geldwäsche, Schutzgelderpressung, Körperverletzung, Waffenhandel.“
Bushido: „Jetzt müssen Sie aber aufpassen, was Sie sagen.“
Gadenstätter: „’Mafiöse Strukturen sind eindeutig vorhanden und gerichtlich festgestellt worden’, das sagt die Berliner Oberstaatsanwaltschaft, das sage nicht ich.“
Bushido: „Die Oberstaatsanwaltschaft sagt wahrscheinlich, dass da kriminelle Verdachtsfälle am Tag liegen, aber es gibt keine Form von Geldwäsche, Menschenraub und ähnliches. Da müssen Sie aufpassen, sonst kriegen Sie Post vom Anwalt.“
Gadenstätter: „Das sage ja nicht ich, sondern der Oberstaatsanwalt.“
Bushido: „Sie dürfen auch falsche Tatsachen nicht wiedergeben.“
Gadenstätter: „Ich beziehe mich nur darauf. Eine letzte Frage würde ich Ihnen gerne noch stellen.“
Bushido: „Sie dürfen mich alles fragen was Sie wollen.“
Gadenstätter: „Noch einmal zu Ihrem Lied: Werden Sie sich denn bei Frau Roth und bei Herrn Tören entschuldigen?“
Bushido: „Ich werde mich nicht entschuldigen. Und falls Frau Roth und Herr Tören ihre antisemitischen Äußerungen meinerseits zurücknehmen, so könnten wir gern noch einmal darüber reden.“
Gadenstätter: „Dann danke ich Ihnen vielmals für das Gespräch und einen guten Abend nach Berlin.“
Bushido: „Ich wünsche Ihnen auch alles Gute und ich hoffe, Sie steigen in der Karriereleiter durch dieses Interview extrem hoch.“
Gadenstätter: „Schauen wir mal, ob der Brief vom Anwalt kommt.“
Bushido: „Und nicht so verbissen das nächste Mal.“
Hier das (lt. ORF ungeschnittene) Video vom Interview
Übrigends hat sich Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (59, SPD) dazu entschlossen, wegen des Hass-Liedes „Stress ohne Grund” Strafanzeige gegen Bushido (34) zu stellen. Der Inhalt des im Internet verbreiteten Videos habe Wowereit zu rechtlichen Schritten bewogen, sagte der stellvertretende Senatssprecher Bernhard Schodrowski am vergangenen Montag.