Casting
Eine Chance für Hollywood oder Nepp?

Ein internationales Justizdrama soll es werden. Ein Film, der in den USA und Australien entstehen soll. Ein echter Blockbuster womöglich. Und der Weg dorthin soll über Greven führen. Denn für diesen Streifen werden Schauspieler gesucht.
Statisten, Laien und Nachwuchsdarsteller zwischen acht und 60 Jahren sind willkommen – Natürlich mit Bild und Kurzprofil nebst frankiertem Rückumschlag. So ist es zumindest der Anzeige einer örtlichen Castingvermittlungs-Agentur zu entnehmen.
Aber: Das Unternehmen ist bei der Grevener Wirtschaftförderungsgesellschaft nicht bekannt.
Die Verbraucherzentrale rät Interessierten, das Angebot genau unter die Lupe zu nehmen:
Man sollte vorsichtig sein, ein Lichtbild einzusenden ohne nähere Infos zu haben, mit wem man es zu tun hat. Bilder könnten in digitalen Zeiten für alle möglichen – auch unseriösen Zwecken – genutzt werden. Um herauszufinden, ob man es mit einem seriösen Anbieter zu tun habe, einfach den Spieß umzudrehen und Kostenlose Infos von der Agentur anzufordern. Seriöse Agenturen casten auch kostenlos. Im Zweifel solle man den persönlichen Kontakt suchen.
meint Astrid Niehaus-Busch von der Verbraucherzentrale Rheine.
Das fällt im Falle der Grevener Agentur jedoch äußerst schwer. Angegeben ist nur eine Handy-Nummer, die jedoch ins anonyme Mailbox-Nirwana führt. Auch auf eine Web-Präsenz hat die Agentur verzichtet. Und ein Besuch vor Ort? Ein gewöhnliches Sechs-Parteien-Haus, kein Firmenschild, kein Klingelschild einer Casting-Agentur.