Das Märchen vom Lotto-Glück: Betrug bei australischen Gewinnspielen

Es werden tausende Teilnahmeberechtigungen für ein australisches Lottospiel in deutsche Haushalte verschickt. Gewinne von bis zu 2,3 Millionen Australischen Dollar, etwa 1,5 Millionen Euro, sollen das Ganze schmackhaft machen.
Mit 5, 10 oder 25 Euro sind Sie dabei! Nirgends sind die Gewinnchancen so hoch wie hier! Nirgends werden so viele Lotto-Millionäre gemacht!
So jedenfalls verheißen es Werbebriefe aus Sydney, Melbourne und Perth.Viele Europäer versuchen ihr Glück und machen mit bei der „Australian Lottery„.
Weder Verbraucherschützer noch Polizei wissen so recht, was es mit dem Absender der verheißungsvollen Werbebriefe auf sich hat. Alle haben den Verdacht, dass es sich um Betrüger handelt, aber so richtig nachgeprüft hat dies offenbar noch niemand.
Die in Melbourne ansässige IHK fand heraus:
Bei der Firma welche die Werbebriefe verschickt, handelt es sich nicht um einen Lottoveranstalter, sondern lediglich um einen Lotterie-Agenten. Lotterie-Agenten benötigen in Australien eine Lizenz, um tätig werden zu dürfen. Offenbar hapert es hier. Auf Anfrage war die Firma nicht in der Lage, eine Lizenznummer zu nennen.
Aus einem Artikel der deutschsprachigen australischen Wochenzeitung „Die Woche in Australien“ geht außerdem hervor, dass die Bundespolizei bereits auf die Agentur aufmerksam geworden ist und Ermittlungen aufgenommen hat. In dem Bericht wird die Agentur als Briefkastenfirma bezeichnet. Das übersandte Geld fließt vermutlich in die Taschen des Agenten.
Fritz Dillinger, Pressesprecher des Bayerischen Landeskriminalamts rät von der Teilnahme an solchen Gewinnspielen ab.
Dieser Fall sei zwar kein schwerwiegender Betrug. Dennoch sei der Sachverhalt in diesem Bereich der Kriminalität anzusiedeln.
Der Schaden für das einzelne Opfer ist allerdings so gering, dass die Kripo in aller Regel untätig bleibt. Überdies erstattet kaum ein Opfer Anzeige. Das verlorene Geld wird als Lehrgeld abgetan. Und schließlich: Wer will sich schon gern blamieren – wegen seiner Gutgläubigkeit!
quelle: e110