Ärzte und Patienten werden ausgespäht

Nach „Spiegel“-Informationen bahnt sich in Deutschland einer „der größten Datenskandale der Nachkriegszeit“ an.
Das süddeutsche Apothekenrechenzentrum VSA in München soll mit vertraulichen Patientendaten handeln. Einer Käufer der Daten soll der US-Konzern IMS Health sein.
Ein internes Papier spricht davon, dass es dabei um Patientendaten von 300 Millionen Menschen geht. Teilweise soll der Datenhandel bis ins Jahr 1992 zurückreichen, unter anderem sind 42 Millionen gesetzlich Versicherte aus Deutschland davon betroffen.
Diese Daten hat IMS laut „Spiegel“ dem französischen Pharmakonzern Sanofi-Aventis angeboten.
Dort ist von „patientenindividuellen“ Daten aus Insulinrezepten die Rede, die gar samt „zwölf Monats-Updates“ angeboten werden.
Der Handel mit Rezeptinformationen sei „einer der größten Datenskandale der Nachkriegszeit“, kritisiert Thilo Weichert, der Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein:
„Es wäre traurig, wenn die Dienstleister des Vertrauensberufs Apotheker erst durch Gerichtsprozesse zur Vertraulichkeit zu veranlassen wären.“
Quelle: spiegel.de