Der Betrug mit dem Gütesiegel


Vorsicht beim shoppen – Immer öfter werden Prüfsiegel auf Elektrogeräten und Spielzeug gefälscht. Wo „Geprüfte Sicherheit“ draufsteht, muss nicht unbedingt auch welche drin sein.
„GS” ist ein Gütesiegel. Es weckt Vertrauen, schließlich steht GS für „Geprüfte Sicherheit”. Doch nicht alle Produkte, die dieses Zeichen tragen, haben Prüfer auch vorher in Augenschein genommen.
Hersteller fälschen Gütesiegel, wohlwissend, dass ihr Produkt nie einer Prüfung stand gehalten hätte.
Immer wieder stoßen Tester in Deutschland auf Waren, die von ehrlichen Prüfstellen nie ein Gütezeichen bekommen hätten. Da gibt es gefährliche Lichterketten und Steckdosen oder Puppen, Rasseln und Spielzeuge mit Gift-Chemikalien.
Dieses Problem kennt auch der VDE. Der Verband der Elektrotechnik vergibt ein eigenes, renommiertes Prüfzeichen: Die drei Buchstaben in einem Dreieck sind auf Elektrogeräten aus aller Welt Garant für Sicherheit und Qualität.
Aber: „Das Thema Fälschung wird immer brisanter”, weiß Thomas Seitz vom VDE in Offenbach. Inzwischen hat der Zoll den Verband um Hilfe gebeten, weil immer wieder Waren mit falschen VDE-Zeichen auftauchen. Seitz kennt die Tricks der meisten chinesischen Hersteller. „Manche präsentieren sichere Produkte, die aber wenig mit denen zu tun haben, die dann anschließend im Handel landen.”
Die Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik (ZLS) in München bestätigt, dass es zwei Arten des „Missbrauchs von GS-Zeichen” gebe:
Entweder wird das Zeichen verwendet, ohne dass es von einer offiziellen Prüfstelle zuerkannt wurde. Oder das Zeichen wurde zuerkannt, aber der Hersteller hält sich danach nicht an die Bedingungen.
Im letzten Jahr fanden Prüfer laut ZLS 288 Produkte, die fälschlich das GS-Zeichen trugen. Das klingt wenig bemerkenswert. Derzeit ist aber niemand in der Lage, das Ausmaß der Fälschungen zu überblicken.
quelle: der-westen.de