Der Niedergang der West LB: Größenwahn und Selbstbedienung

Elf nordrhein-westfälische Städte und Kreise klagen vor dem Düsseldorfer Landgericht gegen die Portigon AG, die Rechtsnachfolgerin der WestLB. Schätzungsweise 100 Städte ließen sich von der Bank sogenannte „Swaps“ verkaufen, hochkomplizierte Zinsderivate.
Welche Risiken dahinter steckten, merkten viele Stadtväter offenbar erst, als es zu spät war.
Gleich reihenweise fühlen sich die Kommunen von der WestLB über den Tisch gezogen.
Rückblick:
30. September 2010. In der Financial Times erscheint eine Anzeige unter der Überschrift: „Sale of WestLB AG – Notice inviting expressions of interest“. Die Aufmachung ist betont sachlich, doch die Anzeige hat es in sich. Im Klartext heißt es: Bank zu verkaufen! Geschaltet wurde die Anzeige – auf Druck der Europäischen Union – von Friedrich Merz, der zum Abwicklungsbeauftragten für die WestLB berufen wurde.
Im Frühjahr 2011 ist klar:
Merz findet keinen Käufer. Er hat dennoch monatelang einige tausend Euro Honorar erhalten – pro Tag. Viel Geld wurde in den Sand gesetzt, bestens verdient daran haben einige Wenige. 43 Jahre und sechs Monate. So lange dauert die Geschichte der WestLB. Lange genug, um eine Reihe von Skandalen hervorzubringen, geprägt durch Größenwahn, Gier und Fehlentscheidungen.
Wie konnte es dazu kommen? Gier, fatale Fehlspekulationen, menschliches Versagen, skandalöse Personalpolitik? Gab es schon lange einen Plan, die West LB scheitern zu lassen? Oder war der Zusammenbruch vermeidbar? Wenn ja, wer trägt die Schuld für den Niedergang?
Sehen Sie sich dazu folgende Dokumentation an.
Quelle: Phoenix