Deutsche fühlen sich von Bundesregierung nicht ausreichend vor Überwachung geschützt

Ein Jahr nach den NSA-Enthüllungen von Edward Snowden fühlen sich 80 Prozent der Bürger durch die Reaktion der Bundesregierung „überhaupt nicht“ oder „eher nicht“ geschützt.
Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des Kampagnennetzwerks Campact. Fast 70% befürworten, dass Edward Snowden nach Deutschland geladen wird, um vor Gericht oder dem NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags auszusagen.
Fast drei Viertel (74%) der SPD-Anhänger unterstützen eine Aussage von Snowden in Deutschland. Diese Forderung findet aber auch fast bei zwei Drittel (63%) der Unions-Anhänger Anklang. Und immer noch eine deutliche Mehrheit von 55% der Bundesbürger befürwortet Asyl für Snowden in Deutschland.
“Die Unzufriedenheit der Bürger sowohl in der Causa Snowden als auch beim Umgang mit dem Überwachungsskandal ist eine schallende Ohrfeige für Bundesregierung. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung den NSA-Skandal umfassend aufklärt und hierfür Edward Snowden ein Aufenthaltsrecht in Deutschland gewährt.
Die Blockadehaltung der Bundesregierung wird nur von einer Minderheit in der Bevölkerung gestützt, die Mehrheit will den Kurswechsel. Der Versuch der Regierung Merkel die Affäre auszusitzen ist damit gescheitert”,
kommentierte Katharina Nocun von Campact die Ergebnisse.
Die Umfrageergebnisse bestätigen die überwältigende Reaktion der Bevölkerung auf einen Online-Appell und Aufruf “Ein Bett für Snowden” des Kampagnennetzwerks Campact. Mehr als 40.000 Bürger erklären, dass sie Snowden bei sich zuhause aufnehmen würden und 210.000 sprechen sich für Schutz für Edward Snowden in Deutschland aus.
Die Umfrage von 1011 repräsentativ ausgewählten Bundesbürgern wurde am 02.-04.06.2014 vorgenommen. Zu den Umfrageergebnissen im Detail.
Quelle: Pressestelle Campact, Campact e.V.