Die Armuts-Rentner: Droht der soziale Abstieg im Rentenalter?

Mehr als 760.000 Menschen über 65 Jahre arbeiten in Deutschland. Die meisten Rentner arbeiten nicht, weil sie können, sondern weil sie müssen. Viele haben ein Leben lang gearbeitet – doch ihre Rente liegt nur knapp über Sozialhilfe-Niveau.
Die Privilegien für Beamte und Pensionäre verschärfen die Situation zusätzlich.
Der CDU-Bundestagabgeordnete Jens Spahn fordert deutliche Einschnitte für Beamte im Ruhestand:
“ Im ersten Schritt muss erst mal das, was wir bei Rentnern beschlossen haben, etwa der Demografie-Faktor, der Schritt für Schritt zu einer niedrigeren Rente führt, auch auf Pensionäre übertragen werden.
Wir haben auch beschlossen, dass Ausbildungszeiten, Studienzeiten, für die Rente nicht mehr angerechnet werden. Bei Pensionen aber schon noch. Kinderzuschläge werden für Rentner nicht gezahlt, für Pensionäre gibt´s die schon noch.“
Die Protagonisten des Films Armuts-Rentner sind keine Einzelfälle. „Wir befürchten, dass künftig immer mehr alte Menschen noch arbeiten – und zwar nicht, weil sie Freude an der Beschäftigung haben, sondern um ihre Rente aufzubessern“, sagte Renten-Experte Florian Blank von der Hans-Böckler-Stiftung.
Wie viele andere Wissenschaftler warnt Blank davor, dass die Altersarmut in Deutschland künftig deutlich zunehmen könnte.
„Wenn nicht politisch gegengesteuert wird, kann Altersarmut wieder zu einem zentralen sozialen und politischen Problem werden“, mahnt Blank. Immer weniger Junge müssen immer mehr Alte finanzieren. Demografieforscher schlagen deshalb einen „Generationensoli“ vor. Finanziert von denjenigen, die vom Staat steuerlich bisher begünstigt werden, zum Beispiel Beamte und sehr wohlhabende Menschen.
Folgender Filmbericht macht sehr nachdenklich aber gleichzeitig auch wütend auf die Politik und Politiker, die die Menschen im „Regen stehen lassen“, welche Jahrzehnte lang gearbeitet haben und nun vor der Altersarmut stehen.
Quellen: NDR