Die „Kinderkrankheit“ Masern ist in Deutschland noch immer nicht besiegt

Immer mehr Kinder in Niedersachsen sind gegen Masern geimpft. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) Landesvertretung Niedersachsen verfügten 2012 fast 93 Prozent der Erstklässler über einen vollständigen Schutz gegen Masern. Das Ziel der WHO: Masern bis 2015 eliminieren.
Im Jahr 2006 lag die Quote nur bei knapp 82 Prozent, so aktuelle Auswertungen der Schuleingangsuntersuchungen durch das Robert Koch-Institut (RKI). Dennoch hat Niedersachsen das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgegebene Impfziel von 95 Prozent nicht erreicht.
Diese Quote hat die WHO vorgegeben, um die Masern zu besiegen. Als einzige Bundesländer haben dies Mecklenburg-Vorpommern und Berlin erreicht.
Die TK empfiehlt allen Eltern, bei ihren Kindern auf einen rechtzeitigen und vollständigen Impfschutz zu achten. Die Krankheit kann nur besiegt werden, wenn bestehende Impflücken geschlossen werden.
Nach Angaben der TK finden sich Impflücken auch bei Menschen, die nach 1970 geboren wurden und heute erwachsen sind. Der Grund: In ihrer Kindheit bestand noch keine Impfempfehlung, weshalb die meisten von ihnen über keinen ausreichenden Schutz gegen Masern verfügen.
39 Prozent der 2013 an Masern Erkrankten waren über 20 Jahre alt. Rund 9 Prozent der Erkrankten waren sogar 40 Jahre oder älter. Das Problem: Da Masern sehr häufig als „Kinderkrankheit“ gelten, werden sie bei Erwachsenen vielfach erst spät erkannt.
Doch können die Komplikationen einer Erkrankung gerade für Erwachsene schwerwiegend sein und von einer bakteriellen Ohr- oder Lungenentzündung bis hin zu einer Gehirnentzündung reichen, so die TK-Landesvertretung.