Die Service-Hotline „Abzocke“

Bei Service-Telefonnummern lassen viele Firmen ihre Kunden trotz einer Selbstverpflichtung noch immer in langen Warteschleifen hängen. Dafür kassieren sie hohe Gebühren.
Bei vielen Anbietern scheinen die teuren Warteschleifen zum Geschäftsmodell zu gehören. Da werden viele Millionen Euro verdient ohne Gegenleistung,
so Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn.
Für die Erhebung im Auftrag der Grünen fand im Dezember bei insgesamt 50 Unternehmen mit bis zu zehn Anrufen an verschiedenen Tagen zu unterschiedlichen Zeiten statt. Dabei stoppten die Tester die Zeit, ab der die vollen Gesprächsgebühren zwischen 24 Cent und 1,99 Euro pro Minute berechnet wurden.
Es sind rund 300 Anrufe bei Servicenummern mit 0900-Vorwahl ausgewertet worden. Die längste Wartezeit sei mit 23 Minuten bei dem Telekommunikationsanbieter 1&1 festgestellt worden, wegen niedrigerer Preise sei dies aber nicht die kostspieligste Verbindung gewesen. Die teuerste Schleife habe das Angebot „Tarotkönig“ mit 13 Euro für sieben Minuten Wartezeit gehabt.
Verbraucher sollten erst dann zahlen müssen, wenn sie einen Berater tatsächlich am anderen Ende der Leitung haben.
sagte Höhn. Der vzbv forderte, Störungsnummern sollten kostenlos sein, da Kunden für nicht erbrachte Leistungen auch nicht zahlen müssten.
Die Tarife müssten generell transparenter und niedriger werden. Zudem sollten Firmen neue technische Möglichkeiten auch tatsächlich nutzen, durch die Warteschleifen und das eigentliche Beratungsgespräch getrennt voneinander abgerechnet werden könnten.
sagte ein Sprecher.
Wenn Selbstverpflichtungen nicht griffen, seien gesetzliche Schritte zu prüfen.
quellen: suedkurier und spiegel.de