Dubiose Methoden eines RTL Reporters bei der Pegida Demo in Dresden
Die ARD zeigte am 18. Dezember 2014 in der Sendung Panorama Interviews mit Teilnehmern vom 9. Abendspaziergang der PEGIDA Demonstration am 15. Dezember 2014, an dem 15.000 Menschen teilnahmen.
Nun kam heraus das ein interviewter Demonstrant gar kein Demonstrant war, sondern ein Reporter von RTL, der “verdeckt” recherchierte.
Volker Steinhoff, Redaktionsleiter von “Panorama”, findet dazu klare Worte:
Nichts gegen Undercover-Recherchen, wo sie nötig sind- Die Pegida-Demonstranten in Dresden konnte man ganz offen zu ihrer Meinung befragen, wie man in unserem Beitrag sieht. Dass ein RTL-Reporter sich als normaler Demonstrant ausgibt und in eine Kamera latent ausländerfeindliche Sprüche klopft, geht gar nicht.” Die Glaubwürdigkeit von Journalisten würde nun “durch einen RTL-Reporter infrage gestellt, auch wenn es nur um ein Statement von vielen geht. Wie dämlich.”
Und unter dem Online-Beitrag der “Panorama”-Redaktion findet sich nun folgender Nachtrag:
Wie wir im Nachgang zur Sendung erfahren haben, handelt es sich bei einem der Demonstranten, die wir vor Ort in Dresden interviewt haben, um einen Reporter von RTL. Dieser Fakt war uns nicht bekannt. Im Interview äußerte er u.a. seine Sorgen bezüglich der Zahl der Türken im Straßenbild und des Bürgerkriegs in Syrien. Der Mann hat sich nun bei uns gemeldet und beteuert, dass er eigentlich anderer Ansicht sei und dass diese Aussagen nicht seiner Meinung entsprächen.
Welche Konsequenzen der Vorfall haben wird, hat RTL noch nicht entschieden.
RTL-Kommunikationschef Christian Körner zu SPIEGEL ONLINE: Die Methoden, unter denen der Beitrag entstehen sollte, “kann man hinterfragen”, und im Zweifel werden wir das auch hinterfragen.”
Weiter stellt Körner klar, dass der Reporter “kein RTL-Mitarbeiter” sei, sondern beim Landesstudio-Ost angestellt ist, einer eigenständigen GmbH, die für RTL produziert. Auf der Website schmückt sich der Sender allerdings mit dem Journalisten und bezeichnet ihn bei einem Bericht über Hochwasserfolgen als “RTL-Reporter”.
Quelle: spiegel.de