Endstation Osten- Zur Pflege ins polnische Altersheim

Günstige Pflege mit guter Ausstattung und hohem Betreuungschlüssel in Polen – das scheint ein erfolgreiches Konzept zu sein.
Doch sind Pflegeheime im Ausland wirklich ein Modell für die Zukunft?
Dazu Christel Bienstein:
Nein, das ist kein Modell für die Zukunft. Ich glaube, dass das deshalb nicht der Renner wird, weil in Polen und Ungarn die Kosten steigen werden, vor allem die Lohnkosten. Dann ändert sich der Betreuungsschlüssel, dann kümmert sich auch dort ein Pfleger nicht mehr um vier Personen, sondern um acht Leute. Außerdem beobachten wir vor allem in den Ländern, in Ungarn, Bulgarien und Rumänien, dass sie „ausbluten“: Pflegepersonal, das gut ausgebildet ist und Fremdsprachenkenntnisse hat, wandert aus – nach Deutschland, und auch vermehrt nach England.
Die Presse spricht von „Pflege-Tourismus“ und „Oma-Export“. Wie viele Deutsche werden in europäischen ausländischen Einrichtungen gepflegt? Kann man von einem Trend sprechen?
Bienstein:
Nein, tatsächlich liegt das im Promillebereich. Oft hat das Auswandern von älteren Personen oder pflegebedürftigen Menschen eher etwas mit der familiären Situation zu tun. Sprich: Eine Familie fährt oft nach Thailand, oder ist sogar ausgewandert. Dann folgen die Eltern dementsprechend. Oder: Eine Familie lebt in Hamburg. Ob sie jetzt nach München ins Pflegeheim fährt oder nach Ungarn, das ist von der Entfernung her egal.
Sehen Sie sich den Film: Im Osten billiger, zur Pflege ins polnische Altersheim an.