Kommerzielle Werbung über eine Hintertür?
AdBlock Plus
Seit einigen Jahren ist das für die Browser: Firefox, Chrome und seit neuestem für den IE erhältliche Addon “AdBlock Plus“, das beliebteste Tool zum blocken von Internetwerbung.
Hinter dem weltweit erfolgreichen Firefox- und Chrome-Plugin steht die Kölner Eyeo GmbH mit dem Mitgründer und Geschäftsführer von Adblock Plus, Till Faida.
So ist es im Prinzip möglich, dass bestimmten Werbeagenturen die Schaltung von Werbung über ein Whitelisting ermöglicht wird- soll heissen, die betreffende Werbung wird dann nicht mehr auf der Internetseite des Users geblockt.
So scheint der AdBlock Plus den Nerv von Webseitenbetreiber, hauptsächlich den großen Medien zu treffen. Wir errinnern uns- noch vor wenigen Wochen traten Spiegel Online, Zeit Online, Süddeutsche.de und andere renomierte Internetseiten mit einer Bitte an die Leser heran:
“Schalten Sie bitte den Ad Blocker auf unseren Seiten ab”. Denn bei den Nachrichten-Portalen soll die Technik mittlerweile bei rund 25 Prozent aller Seitenabrufe das Einblenden von Bannern und anderen Werbeformen verhindern.
Damit bedroht das Add-on eines der wichtigsten Einnahme-Felder der Web-Dienste: die Vermarktungserlöse.
In einer telefonischen Stellungnahme erklärt uns der Mitgründer von AdBlock Plus
Till Faida:
“Es gibt es bei Adblock Plus die standardmäßig aktivierte Option “Acceptable Ads”. Das ist eine Whitelist mit Werbeanzeigen, die unaufdringlich und damit akzeptabel sind.”
Redaktion:
Wer entscheidet was akzeptable Werbeanzeigen sind?
Faida:
Eine Bevorzugung bestimmter Firmen gibt es nicht, jede Website kann sich bewerben und die Kriterien sind für alle gleich. Darüber wer auf die Withelist kommt entscheidet eine Community in einer demokratischen und unabhängigen Abstimmung…
…die Vorwürfe die Sascha Pallenberg auf seiner Webseite “mobilegeeks.de” erhoben hat sind nicht zutreffend.”
Redaktion:
Es ist doch im Prinzip sicherlich möglich, dass sich Firma XYZ duch eine bestimmte Summe in sich in die Withelist einkauft?
Faida:
“Nein, wie bereits erwähnt, entscheidet eine neutrale Community über Anzeigen von Firmen die in die Withelist kommen. Einkaufen ist nicht möglich. Ich kann nicht verstehen warum Pallenberg so auf uns losgeht. Ich kann nur hoffen, dass nicht alle Jornalisten blind des Text von Pallenberg übernehmen und sich ein eigenes Bild schaffen”.
Redaktion:
Vielen Dank für das Gespräch.
Übrigends: Als Reaktion auf die “Acceptable Ads” Whitelists wurden ähnliche Tools wie Adblock Plus, jedoch ohne die “Acceptable Ads”-Funktionalität geschaffen. Beispiele sind Adblock Edge und Adblock Lite.