Fastweb–Skandal: ungeahnte Folgen für die Börse in der Schweiz?

Die jüngsten Enthüllungen werfen ein schlechtes Licht auf die „Swisscom„. Der Geldwäscherei-Ring, den die italienischen Behörden am Dienstag ausgehoben haben, war zwar nur bis 2006 aktiv – bevor die Swisscom die Mehrheit an der italienischen Fastweb übernahm. Die beiden Mitarbeiter, die Fastweb-Chef Stefano Parisi gestern als Drahtzieher bezeichnete, waren aber noch bis gestern für das Unternehmen tätig – trotz einem ersten Verdacht im Jahr 2006.
Wie teuer der Skandal die Swisscom zu stehen kommt, ist nicht absehbar. Ein Vorentscheid fällt am nächsten Dienstag. Dann entscheidet ein Richter über das Gesuch des Staatsanwalts, Fastweb wegen mangelhafter interner Kontrollen unter behördliche Aufsicht zu stellen. Fastweb wäre das erste börsenkotierte Unternehmen, über das diese Massnahme verhängt wird.
Welche Konsequenzen die staatliche Aufsicht für das Unternehmen hätte, ist unklar. Die Swisscom schreibt ihn ihrer offiziellen Stellungnahme, dass die Massnahme „nach heutiger Einschätzung die Weiterführung der Geschäftstätigkeit nicht beeinträchtigen würde“.
Falls der Richter dem Antrag zustimmt, könnte das sehr direkte Folgen für das Portemonnaie der Swisscom haben. Die Ex-Monopolistin hat dreimal mehr für die Fastweb-Aktien bezahlt, als sie heute wert sind. In ihren Büchern stehen die Italiener mit einem immateriellen Wert von 2,6 Milliarden Franken. Dieser Betrag muss unter Umständen deutlich reduziert werden.
Quelle: bazonline