Flüchtlinge:Die wichtigsten Fakten
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In Deutschland werden in diesem Jahr zwischen 800.000 und einer Million Flüchtlinge aus aller Welt erwartet, damit wird Deutschland noch vor den USA das größte Einwanderungsland der Welt.
Dabei ist die Aufnahmebereitschaft der EU-Länder äußerst unterschiedlich. Während Deutschland im 1. Quartal 2015 905 Flüchtlinge je eine Million Einwohner aufgenommen hat, waren es in Großbritannien nur gut zehn Prozent dieser Quote, nämlich 114 Flüchtlinge je eine Million Einwohner.
Auch andere EU-Staaten, wie Frankreich oder Italien scheuen sich, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, in Litauen waren es beispielsweise im 1. Quartal nur 45 Asylbewerber.
Flüchtlinge riskieren also ihr Leben, um nach Europa zu gelangen, aber sind dennoch nicht überall willkommen.
Folgende Staaten nehmen am wenigsten Flüchtlinge auf:
Großbritannien
Hat bislang 114 Flüchtlinge je eine Million Einwohner aufgenommen – ein Drittel des EU-Durchschnitts.
Briten-Premier David Cameron (48) lässt Flüchtlinge, die durch den Kanaltunnel vom Festland einreisen wollen, mit Hundestaffeln und großem Polizeiaufgebot abschrecken: „Damit Leute wissen, dass dies kein sicherer Hafen ist.“ Und: Wer ohne Aufenthaltserlaubnis arbeitet, muss mit bis zu 6 Monaten Haft und Beschlagnahme des Lohns rechnen.
Frankreich
Präsident François Hollande (61) fordert, die EU muss mehr für Flüchtlinge tun. Aber: Weil es zu wenig Aufnahmelager in Frankreich gibt, müssen Tausende Flüchtlinge in selbst gebauten Zelten zum Teil im Schlamm kampieren (z. B. in Calais). Die Flüchtlingsorganisation „France Terre d’Asyl“ rügt: „Menschenunwürdig“!
Italien
Hat bislang nur 251 Flüchtlinge pro 1 Mio. Einwohner aufgenommen – offenbar zu viel für Premier Matteo Renzi (40). Viele Asylbewerber werden in Ruinen untergebracht. „Größtenteils im absoluten Elend und in Obdachlosigkeit“, kritisiert Pro Asyl. Und laut Innenministerium in Berlin gibt Italien vielen Flüchtlingen 500 Euro, schickt sie damit weiter nach Deutschland.
Litauen
Nahm bis Ende März gerade mal 45 Asylbewerber auf (– 72 % zum Vorjahr)! Präsidentin Dalia Grybauskaite (59) wehrt sich gegen mehr Flüchtlinge, nennt die Verteilung innerhalb der EU „unfair und nicht sinnvoll“.
Slowakei
Ministerpräsident Robert Fico (50) lehnt muslimische Flüchtlinge ab: „Lasst uns nicht so tun, als ob wir das Problem lösen könnten, indem wir alle mit offenen Armen empfangen.“ Dabei hat die Slowakei nur 9 Flüchtlinge je 1 Mio. Einwohner
Spanien
Mit 45 Anträgen pro 100 000 Einwohner bildet Spanien gar das Schlusslicht. Grund ist hier nicht nur die hohe Arbeitslosigkeit, die Flüchtlinge abschreckt, sondern auch die restriktive Einwanderungspolitik. So spendiert Spanien laut Hilfsorganisationen Flüchtlinge ohne Anhörung nach Marokko zurück.