Trinkwasser
Nestlés grosses Geschäft


Nestlé als weltgrösster Nahrungsmittelkonzern mit über 333.000 Mitarbeitern, ist Teil einer kleinen Gruppe von Firmenriesen, die für die Produktion und den Vertrieb eines Grossteils aller käuflicher Nahrungsmittel und Getränke weltweit verantwortlich ist.
6000 Produkt-Marken gehören weltweit zum Nestlé Konzern
Der weltgrösste Lebensmittelkonzern Nestlé steht regelmässig wegen seiner Geschäftspolitik am Pranger. Vom verunreinigten Babymilchpulver, den schädlichen Fertignudeln von der Nestle Tochter Maggi, umweltschädliche Nespresso-Kapseln bis hin zum gierigen und schmutzigen Geschäft mit in Plastikflaschen gefülltem Trinkwasser.
Rückblick:
In den 70er Jahren gab es den ersten Skandal um Milchpulver aus dem Hause Nestlé. Damals wurden in Entwicklungsländern von Nestlé-Mitarbeiterinnen Milchpulver an Mütter verteilt.
1974 erwarb das Unternehmen 49 % an der Holdinggesellschaft Gesparal und damit erstmals Anteile an einem Nonfood-Unternehmen. Die Gesparal hielt 53,7 % der Aktien des Kosmetikunternehmens L’Oréal- Nestlé kontrollierte dadurch den Konzern. Inzwischen wurde Gesparal mit L’Oréal fusioniert und Nestlé hält 26,4 % an L’Oréal. Der Kosmetikkonzern L’Oréal war aufgrund seines Festhaltens an der Durchführung von Tierversuchen zum Ziel von Boykottaufrufen durch Tierrechtler geworden.
1996 verkündete „Helmut Maucher“ damaliger Nestlé Chef: „Gentechnologie ist wichtig. Dazu stehen wir. Nestlé wird weltweit nicht darauf verzichten. Darauf können Sie sich verlassen.“ Im Sommer 1999 war Nestlé aufgrund des durch Greenpeace initiierten anhaltenden Verbraucherboykotts gezwungen, den Schokoriegel „BUTTERFINGER“- der als Testballon für gentechnisch veränderte Lebensmittel gedacht war – vom Markt zu nehmen. Im „FRISKIES Grand Menu“ Trockenfutter für Katzen fand sich genmanipuliertes Soja.
Im Januar 2001 wurde Nestlé durch Übernahme von RALSTON PURINA für 10,3 Milliarden US Dollar zum grössten Hersteller von Haustierfutter. Die neue Organisation wird „Nestlé Purina Pet Care“ heissen und ihren Sitz in St. Louis, Missouri (USA) haben.
Im September 2008 folgte der nächste Skandal um die Babynahrung. In China hatte ein Tochterunternehmen verunreinigtes Milchpulver auf den Markt gebracht.
Die Kinderarbeit auf Afrikas Kakaofarmen machte 2010 Schlagzeilen, Schokoladenhersteller versprachen Hilfe. Ein Dokumentarfilmer hat die Projekte 2011 erneut besucht– und dabei Baustellen und Blut entdeckt. Die Firmen– grosse Namen wie etwa Nestlé oder die US-Firma Cargill, die ihren Kakao von den betroffenen Plantagen bezogen, gelobten Besserung.
Im August 2011 machte die Tierrechtsorganisation PETA darauf aufmerksam, dass Nestlé Tierversuche für Tee oder Teeinhaltsstoffe der Marke Nestea durchführt und/oder Aufträge für solche Versuche an andere Unternehmen vergibt. Demzufolge wird bei Nestlé an Mäusen und Ratten getestet und die Tiere werden, nachdem sie für die Versuche gelitten haben, enthauptet. Kein einziger dieser Tierversuche ist für Getränkehersteller gesetzlich vorgeschrieben. Vielmehr haben US-amerikanische und europäische Aufsichtsbehörden betont, dass Tierversuche als Nachweis für die gesundheitsfördernden Eigenschaften (sogenannte „Health Claims“) eines Getränkes oder Lebensmittels nicht erforderlich sind und diese auch nicht ausreichend belegen können.
Im Juni 2015 stellten Lebensmittelkontrolleure in Indien fest, dass die Fertignudeln der Nestlé-Tochter Maggi, bedenklich hohe Blei-Konzentrationen aufwiesen. Teilweise sei das Siebenfache der zulässigen Höchstmenge gefunden worden, berichtet das US-Magazin „Time“. Daraufhin stoppte Nestlé den Verkauf in Indien.
Den grössten Image Schaden der letzten Jahre verursachte jedoch der Firmenlenker und Verwaltungsratspräsident „Peter Brabeck-Letmathe“ selbst. In einem Interview hatte Verwaltungsratspräsident Peter Brabeck-Letmathe davon gesprochen, dass Wasser eben kein öffentliches Gut ist, und der Zugang zu Wasser kein Menschenrecht ist, sondern Wasser einen Marktwert habe.
Das Geschäft mit Trinkwasser
Hierzulande müssen wir nur den Hahn aufdrehen und verfügen jederzeit über bestes Trinkwasser. Warum zahlen wir dennoch viel Geld für diese lebensnotwendige Ressource? Wie verwandelt man Wasser in Geld?
Es gibt eine Firma, die das Rezept genau kennt: Nestlé. Der Konzern macht heute schon einen Zehntel seines Gesamtumsatzes von 110 Millarden Schweizer Franken mit Flaschenwasser.
Nestlé dominiert den globalen Handel mit abgefülltem Trinkwasser
Die grossen Probleme schafft das Wassergeschäft doch nicht in wohlhabenden, demokratischen Gemeinwesen, sondern in der Dritten Welt. Womit ist zu rechtfertigen, dass Einwohner der britischen Hauptstadt London in Flaschen abgefülltes Trinkwasser von den Fidschi-Inseln trinken, wenn gleichzeitig 35 Prozent der Fidschi-Insulaner keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben?
Korrupte Regierungen und profitgierige Unternehmen seien in der Wasserwirtschaft die schlimmste Kombination, sagt Maude Barlow, ehemalige UNO-Chefberaterin für Wasserfragen.
Nestlé wird als “Raubtier auf der Suche nach dem letzten sauberen Wasser dieser Erde.” bezeichnet. In Pakistan und Nigeria macht der Konzern mit der Marke «Nestlé Pure Life» seit einigen Jahren ein Riesengeschäft. Im übrigen vertreibt Nestlé neben “Pure Life” noch 77 weitere “Marken.
Der Umsatz mit dem Mineralwasser beträgt 9 Milliarden Franken
In der Ortschaft Bhati Dilwan bedeutet dies, dass Nestlé Grundwasser absaugt und dieses für teures Geld der pakistanischen Oberschicht verkauft. Für die lokale Bevölkerung werde noch nicht mal ein Zapfhahn am Rande der Fabrik eingerichtet, klagen Anwohner.
In Nigeria ist eine Flasche «Pure Life» bisweilen teurer als ein Liter Benzin
Allerdings hat Nestlé auch hier nicht nur Kritiker. Findige Geschäftsleute sehen den Schweizer Konzern gar als Vorbild und mischen nun ihrerseits mit Wasserangeboten den Markt auf.
Ob das Geschäft mit dem lebensnotwendigen Gut grundsätzlich zu verurteilen ist, bleibt jedem selbst überlassen. Was der Film, «Bottled Life» schonungslos zutage fördert, ist die intellektuelle Beliebigkeit der Nestlé-Chefetage. Das Beispiel Kalifornien. Trotz anhaltenden Dürre füllt Nestlé die kalifornischen Wasserreserven in Flaschen und verkauft sie. Und während in Kalifornien Menschen unter der seit vier Jahren anhaltenden Dürre leiden, füllte Nestle in 2014 munter 2.678.000.000 Liter Wasser in Flaschen ab und verdiente sich damit eine „goldene“ Nase.
Für den Verwaltungsratspräsidenten Peter Brabeck scheint es unklar, ob Wasser ein Menschenrecht ist
Der Nestle Konzernchef, Peter Brabeck-Letmathe erklärt die Einstellung Nestles zu #Trinkwasser! Der Film von Journalist Res Gehringer- “Bottled Life” deckt auf, wie Konzerne den Menschen ihr eigenes Wasser als teures Lifestyleprodukt verkaufen, indem sie sich weltweit den Zugriff auf wertvolle Quellen sichern.
Für Nestle ein riesiger Imageschaden
Der Konzern äussert sich in einem Video über den Handel mit Wasser. Zitat:“Wasser ist von besonderer Bedeutung – für den Anbau von Lebensmitteln, für die Natur und für die Menschen. Nestlé unterstützt ausdrücklich das Menschenrecht auf Wasser.“
„Die Nutzung der Ressource Wasser bedeutet auch eine gemeinsame Verantwortung. Deshalb ist auch bei der Abfüllung von Wasser in Flaschen der verantwortungsvolle Umgang mit den Quellen entscheidend“, erklärt Hans-Peter Edelbluth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Nestlé Waters Deutschland GmbH. Nestlé arbeitet weltweit mit Partnern und Behörden zusammen, um Quellen und Wassereinzugsgebiete zu schützen und zu erhalten. Nestlé unterstützt auch den Zugang von Menschen im Umfeld der eigenen Werke zu Wasser https://youtu.be/35MQhwESkjw und hilft Landwirten bei wassersparenden Anbaumethoden.
Mit Quellen aus: AFP/DPA/SDA/AP/APA/PETA