Gewinnspielbetreiber wegen mutmasslichen Betrugs festgenommen

Eisiger Wind weht einigen Abzockern entgegen: Wegen Gewinnspielbetrugs in Millionenhöhe ermittelt die Staatsanwaltschaft Bielefeld im Südschwarzwald. Eine Bande soll binnen eines halben Jahres bis Anfang 2010 von Konten in ganz Deutschland unautorisiert 19 Millionen Euro abgebucht haben.
W. und seine Mittäter Thorsten S. und Daniela P., die in Bielefeld und Paderborn vier Callcenter betreiben, gingen nach einem von immer mehr Betrugsfirmen gehandhabten Muster vor, sagt die Staatsanwaltschaft: In ganz Deutschland wurden Menschen wegen Teilnahme an Gewinnspielen angerufen. Die Mitarbeiter des Callcenters brachten unter einem Vorwand die Kontodaten in Erfahrung. Danach buchte eine Schweizer Firma, für die W. als Mitglied des Verwaltungsrats fungiert, monatlich per Lastschrift Geld ab. Meist 55 Euro, manchmal mehr, bis in den vierstelligen Bereich hinein – eine Gegenleistung erfolgte nicht.
Der Bielefelder Oberstaatsanwalt Klaus Pollmann berichtet von mehr als 300 000 Lastschriften. Nur rund 40 Prozent seien von den Kontoinhabern rückgängig gemacht worden. Der große Rest – ein Betrag in noch unbekannter Millionenhöhe – sei auf dem Konto der im Handelsregister des Kantons Zug eingetragenen Firma verblieben.
Quelle: Suedkurier