Herbstblues
Jeder Fünfte leidet unter der dunklen Jahreszeit
Am 22. September ist Herbstanfang. Wenn im Herbst das Wetter schlechter und die Tage kürzer werden, sinkt häufig das Stimmungsbarometer in den Keller.
22 Prozent der Befragten in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein schlägt das Wetter erst dann auf die Stimmung, wenn man ohnehin schon gestresst ist.
Nur 43 Prozent der befragten geben an, dass ihre Stimmung generell nicht von der Jahreszeit und dem Wetter abhängt.
Im bundesweiten Vergleich sagt dies immerhin jeder Zweite (50 Prozent). Jeder Siebte im Norden gibt an, sich im Herbst und Winter sogar besonders wohl zu fühlen.
Erwischt einen der saisonale Seelenblues, fällt es schwer sich zu konzentrieren, die Stimmung schwankt, man hat auf nichts mehr Lust und ist ständig müde.
Ausgelöst wird das Stimmungstief hauptsächlich durch den Lichtmangel in der dunklen Jahreszeit, der den Hormonhaushalt des Menschen beeinflusst. Ohne Licht produziert der Körper weniger stimmungsaufhellende Endorphine und schüttet geringere Mengen vom “Glückshormon” Serotonin aus.
Dafür wird in der Dunkelheit mehr Melatonin erzeugt, das normalerweise in der Nacht den Schlaf steuert und darum müde und schlapp macht.
Daher rät die TK, in der dunklen Jahreszeit auch bei schlechtem Wetter jeden Tag mindestens eine Viertelstunde rauszugehen, um Tageslicht und frische Luft zu genießen. Das bringt das Verhältnis zwischen Serotonin und Melatonin – und damit auch unseren Gemütszustand – wieder ins Gleichgewicht.
Auch die richtige Ernährung kann fit gegen den Herbstblues machen. Gesundes, magnesiumhaltiges Essen regt das Nervensystem an und beugt Stress vor.
Vor allem Milch- und Vollkornprodukte sowie Bananen, Beerenobst und Geflügel sind Magnesium-Riesen. Auch die Jod-Bombe Sushi kann für gute Laune sorgen: Jod mobilisiert die Schilddrüsenfunktion und regt den Zellstoffwechsel an – ein Energieschub für den Körper.
In Massen genossen kann auch Schokolade – ‘glücksseelig’ machen: Sie stimuliert die Serotonin-Produktion im Gehirn.
Der Gang ins Solarium hilft über den Herbstblues übrigens nicht hinweg: Auf der Sonnenbank werden lediglich die ultravioletten Strahlen des Lichts über die Haut aufgenommen.
Die Endorphin-Produktion startet aber nur, wenn Licht über die Augen direkt ins ‘Gute-Laune-Zentrum’ im Gehirn transportiert wird.
Die Augen müssen aber unbedingt vor der UV-Strahlung des Solariums geschützt werden.