Heuschrecken:Wut bei Karstadt
Freudentränen – die sah man bei Karstadt-Mitarbeiterinnen vor drei Jahren, als Nicolas Berggruen den Konzern übernahm. Sie versprachen sich viel von dem menschenfreundlichen Retter und angeblichen Investor.
Doch daraus wurde nichts:
Berggruen gibt kein eigenes Geld, der angeschlagene Konzern muss die Sanierung aus dem laufenden Geschäft stemmen. Für viele Mitarbeiter ist Berggruen inzwischen zum Feindbild geworden, nachdem Karstadt 2000 Vollzeitstellen abbaute und kürzlich den Ausstieg aus der Tarifbindung verkündete.
Die Gewerkschaft ver.di kontert mit Streiks und ruft die Mitarbeiter deutschlandweit zu Protesten auf gegen Berggruen, seine Unternehmenspolitik und die Tarifflucht. Das wiederum empörte Berggruen so sehr, dass er in einem Zeitungsinterview ver.di scharf attackierte. Das Tuch scheint endgültig zerrissen.