Kalt geduscht von Fust
Teueres Bad verursacht Ärger

Frau N.K. aus Feldmeilen am Zürichsee gönnte sich den Luxus, ein teures Badezimmer bei Fust zu kaufen. Doch die eigentliche Wohlfühloase sollte zur Leidenszone werden.
Wofür geben Frauen bei einer Neuanschaffung für ihr Heim am liebsten Geld aus? Richtig: Für eine Küche oder ein Badezimmer. N.K. von der «Goldküste» bei Zürich entschied sich für die weite Variante und bestellte bei Fust (Slogan: «Und es funktionert!») in der Filiale im nahegelegenen Volketswil ein schmuckes Badezimmer im Wert von 47’000 Franken. Ein stolzer Preis – und für so viel Geld dürfte man auch einen Top-Service verlangen.
Doch das funktionierte nicht. Das neue Bad wurde zwar installiert, war aber bei der Lieferung mit einigen Mängeln versehen. Es gab Risse in einer Wandplatte unterhalb der Duschanlage und hinter einer Glasscheibe. Und viel schlimmer: Der WC-Deckel konnte nicht montiert werden, weil die Schrauben fehlten. Das war besonders ärgerlich für die Witwe. Weil sie seit einigen Monaten einen Studenten als Untermieter hat. «Dass der junge Mann und ich die Gästetoilette benützen mussten, war doch unangenehm für mich. Ich denke, dass vor allem für Frauen die Intimsphäre auf einem WC sehr wichtig ist und sie gerne ein eigenes haben», sagt N.K.
Trotz mehreren Interventionen bei Fust passierte wochenlang nichts. Immer wieder wurde das Konsumer-Mitglied vertröstet. Eine Mängelrüge, die sie an Fust versandte, blieb unbeantwortet – ebenso ihre Mails, die dem Konsumer vorliegen. Im Gegenteil: Fust sandte N.K. eine Mahnung für die Schlussrechnung von 2000 Franken. Diese beglich sie aus nachziehvollbaren Gründen nicht.
«Das ist doch unverschämt», entrüstet sich die Dame: «Unter einer guten Kundenbetreuung verstehe ich etwas anderes.» Eine gute Kundenbetreuung bekam Frau K. dafür beim Konsumentendienst Schweiz.. Nur wenige Tage nach dem Einschreiten von Konsumer waren die Schäden behoben (siehe Kasten). Seither kann N.K. ihre Wohlfühloase wirklich geniessen.
Fust zeigt Grösse: Hatte sich Fust bei der Montage des Badezimmers von Frau N.K. noch viel Zeit gelassen, reagierte das Unternehmen nach der Intervention vom Konsumer fix. Nur wenige Tage später waren die Mängel behoben. Und Verkäufer R.Z., der mit dem Auftrag befasst war, zeigt Grösse: «Einiges lief in diesem Fall schief. Unser Lieferant beispielsweise hatte einen falschen WC-Deckel geliefert. Doch ich nehme das Malheur auf mich.» Für N.K. ist der Fall erledigt: «Ich bin doch nicht nachtragend. Ich würde wieder bei Fust bestellen.»