Kinder und Jugendliche in der Handy-Abofalle

Es sind zwei Klicks bis zum „Tag des Todes“. Der Bob-Mobile-Konzern macht es seinen Nutzern einfach: keine Warnhinweise, keine Altersbeschränkungen. Zwei Klicks auf der Internetseite des Handyspiel- und Klingeltonanbieters – und Kunden können im Verzeichnis Software/Fun herausfinden, wie sich ihr Alkoholkonsum auf ihre Lebenserwartung auswirkt oder wie viele Jahre sie durch das Rauchen verlieren:
„Die brandneue Software Tag des Todes sagt dir, wann genau du diese Erde verlässt, und zeigt dir auf, was deine Gewohnheiten und Anlagen für Auswirkungen auf deine Lebenserwartung haben“,
heißt es da. Am Ende wird nicht nur ein Todesdatum angegeben, sondern auch die bis dahin verbleibenden Sekunden.
Welche Auswirkungen eine solche Angabe auf die Psyche eines Kunden hat, wird bei diesem Angebot nicht ermittelt. Bob Mobile nimmt auf Anfrage auch keine Stellung dazu.
„Bei uns wird so etwas nicht angeboten“,
sagt Thomas Börner, der Jugendschutzbeauftragte von Jamba. Es ginge mit dem Jugendschutz nicht konform. Und trotzdem: nicht nur Bob Mobile, auch Jamba und andere Portale wie Cheapsim und jojo.fm kommen aus den Schlagzeilen nicht heraus, weil sie Handysoftware verkaufen, deren Funktion fragwürdig ist und die oftmals nur in teuren Abos zu kriegen ist.
quelle: stuttgarter zeitung