Knapp 13 Millionen Euro Schaden: Betrug mit 0190-Dialern vor Gericht
Die 10. große Strafkammer in Osnabrück verhandelt seit gestern gegen vier Angeklagte aus mehreren Ländern. Ihnen wird gewerbs-und bandenmäßigen Betrug bzw. Computerbetrug vorgeworfen. Die Angeklagten kommen aus Florida (USA), Kiev-Svyatoshinskiy (Ukraine), Riga Latvia (Lettland) und aus Höxter (Deutschland). Der Betrug der den vier Angeklagten vorgeworfen wird, soll schon im Jahre 2001 den Anfang gefunden haben.
Die Angeklagten sollen ab Herbst 2001 gemeinsam mit weiteren Tätern manipulierende Dialer für die Einwahl in das Internet erstellt haben. Diese Autodialer installierten sich völlig unbemerkt auf dem PC des Internetnutzers.
Die aktuelle Verbindung ins Internet wurde getrennt und blitzschnell, vom Nutzer meist unbemerkt eine eigene Verbindung über eine kostenintensive 0190-Mehrwertdienstenummer für Erotikseiten aufgebaut. Eingezogen wurden dann die ergaunerten Beträge mit der jeweiligen Telefonrechnung des Geschädigten- damals meist die Deutsche Telekom.
Langwierige Ermittlungen und Recherchen waren von Seiten der Polizei und der Staatsanwaltschaft nötig um an die Hintermänner zu kommen, von denen zwei bereits seit Jahren rechtskräftig verurteilt sind. Ziel der Angeklagten war es den Ermittlungen zufolge, durch den fortlaufenden und parallel betriebenen Einsatz von Autodialern einen größtmöglichen Gewinn zu erzielen.
Der jetzige Prozess mit den verbleibenden vier Angeklagten wurde auf 4 Verhandlungstage angesetzt.