Kommt bald die Zwangsabgabe auf Einwegflaschen?
Zwanzig Cent extra- oder sogar mehr, sollen zusätzlich zum Pfand auf Einwegflaschen erhoben werden.
“Eine Zusatzabgabe für Einweg zur Stützung des Mehrwegs schließen wir nicht aus”, so die Präsidentin des Bundesumweltamtes(UBA) Maria Krautzberger gegenüber der Deutschen Presse Agentur.
Indessen fordert die Deutsche Umwelthilfe eine Sonderabgabe von 20 Cent auf Einweg-Getränkeverpackungen. Die Einnahmen sollten für Abfallvermeidungsmaßnahmen und die Unterstützung des deutschen Mehrweg-Systems eingesetzt werden.
Das Pfand müsse parallel weiter erhoben werden, weil sonst Dosen oder Einweg-Plastikflaschen achtlos in die Umwelt geworfen würden.
Eine Glasflasche wird heute im Schnitt 50 Mal wiederbefüllt, die PET-Variante 15 bis 25 Mal. Aber der Mehrweganteil liegt bei Mineralwasser nur noch bei 29,6 Prozent, der Grund liegt im Billigwasserverkauf im Discounter.
Für 19 Cent sind 1,5 Liter schon zu bekommen, das Pfand ist mitunter teurer als das Produkt. Dank des Bieres kann zwar noch eine Gesamtmehrwegquote von 45,7 Prozent erreicht werden- aber vom in der Verpackungsverordnung verankerten Ziel einer 80-Prozent-Quote an Mehrwegverpackungen und “ökologisch vorteilhaften Einweggetränkeverpackungen” ist man sehr weit entfernt.
Im Bundesrat schmort seit langem eine Verordnung, nach der in Geschäften klar gekennzeichnet werden soll, was Mehrweg und was Einweg ist. Viele Verbraucher wollen Mehrweg kaufen, landen aber bei Einweggetränken.
Quelle: dpa