LKA Bayern: Kriminelle “Fakeshopbande” hochgenommen

Beamte des BKA, LKA und Polizisten aus Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Niedersachsen und Berlin zerschlugen die so genannte Fakeshopbande.
Bundesweit durchsuchten mehr als 170 Polizeibeamte 29 Objekte und verhafteten 8 Personen im Inland, darunter die Drahtzieher der Bande.
Die mutmaßlichen Täter stellten in den letzen Jahren zahlreiche seriös aussehende Onlineshops ins Internet, für das Impressum aber häufig echte Daten ahnungsloser Firmen missbrauchten und Artikel aller Art zu auffällig günstigen Preisen anboten.
Als Bezahlung wurde Vorkasse meist auf ein deutsches Konto gefordert, was die meisten Geschädigten sorglos akzeptierten. Die Konten stellten von den Tätern angeworbene Finanzagenten zur Verfügung. Dabei handelte es sich um Privatpersonen, die meist per E-Mail geködert wurden, ihr Konto gegen Bezahlung zur Verfügung zu stellen.
Sie sollten für ihren neuen „Arbeitgeber“ Gelder entgegen nehmen und weiter transferieren bzw. sie überließen die Zugangsdaten zum Online-Banking den „Arbeitgebern“. Dabei war den Finanzagenten meist nicht bewusst, dass sie zur Geldwäsche missbraucht werden und sich ggf. selbst strafbar machten.
Die Tatverdächtigen lockten die geschädigten Internetnutzer mit Lego-Spielzeug für 30,- Euro über begehrte Elektroartikel bis hin zu 1-kg-Goldbarren für 24.704,00 Euro.
Die Gruppierung soll sich auch mit weiteren „Nebentätigkeiten“ unberechtigt an den Geldern Ahnungsloser bedient haben. So sollen sie darüber hinaus im Phishinggeschäft (Ausspähung von Kontodaten) tätig gewesen und Online-Bankkonten geplündert haben.
Welch kriminelle Energie die Täter antrieb, zeigt sich daran, dass Internetforen, die bereits offensiv vor den Machenschaften gewarnt haben, mit sogenannten DDoS-Angriffen mehrfach lahm gelegt und die Verantwortlichen mit körperlichen Repressalien bedroht wurden.
Geschädigte, die bisher noch keine Anzeige erstatten haben, werden gebeten, sich an ihre örtlich zuständige Polizeidienststelle zu wenden.
Das Bayerische Landeskriminalamt warnt in dem Zusammenhang noch einmal vor den Tricks der Betrüger im Internet. Es ist zu befürchten, dass es bereits Trittbrettfahrer gibt und mit weiteren Nachahmern zu rechnen ist. Das LKA appelliert deshalb eindringlich, im Internet nicht allzu leichtgläubig seine Daten, insbesondere sein Konto preis zu geben und auch bei der Bezahlung von Interneteinkäufen ein gesundes Misstrauen an den Tag zu legen.
ACHTUNG – diese betrügerischen Shops sind noch online. Das Bayerische Landeskriminalamt warnt dringend davor, auf folgenden Seiten einzukaufen:
www.usa-auto-kaufen.de
www.luxus-ferienhaus24.de
www.af-import-autohaus.de
Quelle: Polizei Bayern